Im TK-Markt werden die Weichen mit IP-Technik neu gestellt

Das steckt hinter dem Mythos NGN

21.01.2008
Von 
Konrad Er hat Publizistik und Germanistik in Berlin studiert und anschließend eine Fortbildung zum IT-Fachjournalisten absolviert. Erste Erfahrungen im Job sammelte er als Freier Redakteur bei der COMPUTERWOCHE in München. Seit gut 30 Jahren arbeitet er als freier Journalist und Kommunikationsberater in Düsseldorf.

Neuorientierung der Geschäftsprozesse mit NGN

Angesichts dieser Umschichtungen am TK-Markt gibt sich Roberta Mackintosh, Executive Director Global Voice bei Verizon Business, gelassen: "Unsere Infrastruktur und unser Backbone ist immer auf dem allerneuesten Stand, wir brauchen also kein NGN-Label daraufzukleben." So sei das Netzwerk schon heute in IP ausgelegt und IMS im Kernnetz weitgehend implementiert. Strategie des Carriers ist es, Unternehmen und Kunden vollständig in die IP-Welt zu bringen. "Denn Industrien und Verbraucher werden derzeit zu einem gigantischen Beziehungs-, Interaktions- und Kommerznetz verwoben", begründet Mackintosh den Ansatz des Unternehmens. Ein Weg, den auch viele Anwender mitgehen, da sie mittlerweile den Nutzen der IP-basierten Zusammenarbeit sehen. So hat Siemens Medical Solutions aus den USA auf entsprechende Collaboration-Lösungen umgestellt und nutzt beispielsweise die Audio- und Netzkonferenz-Lösungen von Verizon, um darüber weltweit mit Mitarbeitern und Kunden zu kommunizieren. "Die Reisekosten für international tätige Mitarbeiter lassen sich so deutlich reduzieren", erklärt Nanci Wozniak, Director Clinical Education Services bei Siemens Medical Solutions, die Motivation zur Einführung entsprechender Lösungen. So nutzt die Medizinsparte die Konferenzlösungen, um Projekte auch bei halbierter Reisetätigkeit voranzubringen. Zudem gibt es immer mehr Ferntrainings.

Ein Unified Communication Service in diesem Umfeld ist das Integrated Communication Package (ICP) von Verizon. Allerdings ist es zunächst nur für Anwender verfügbar, die bereits eine Hosted-IP-Centrex Lösung desselben Anbieters nutzen. Konkret stellt das ICP einen dynamischen Hub zur Verfügung, über den Mitarbeiter Zugang zur Voice-Mail haben, eingehende und ausgehende Anrufe kontrollieren, ihre Online-Präsenz steuern, Texte und Nachrichten senden sowie Kontakte und Kalender synchronisieren können. Solche Einschränkungen stören Will Stofega, Research Manager für VoIP-Dienste bei IDC, wenig: "Da immer mehr mobile und externe Mitarbeiter in Unternehmen arbeiten, ist eine Lösung, die Telefon, E-Mail, Kalender, Messaging und Internet-Präsenz zusammenführt, unumgänglich für Unternehmen, die Collaboration vorantreiben wollen." In der Praxis können Anwender in solch einem Kommunikationsverbund je nach Arbeitssituation festlegen, wie sie für ihre Kollegen erreichbar sind – sei es per Telefon, E-Mail oder Instant Messaging.