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Amazons CFO plaudert aus dem Nähkästchen

Das schwierige Geschäft mit dem E-Commerce

23.02.1999
Von Michael Hufelschulte
Amazons CFO plaudert aus dem Nähkästchen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf einer Anlegerkonferenz von BancBoston Robertson Stevens in San Franzisko bekannte Joy Covey, CFO (Chief Financial Officer) des Online-Buchhändlers und E-Commerce-Lieblingskinds Amazon.com, daß ihr Unternehmen im vergangenen Jahr eine Reihe geplanter Verbesserungen der Web-Buchhandlung zunächst auf die lange Bank geschoben habe, um statt dessen den Videoverkauf zu starten. "Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten den Video-Launch auf 1999 verschoben", erklärte Covey. Das reine Buchgeschäft sei im Dezember 1998 nämlich - wohl nicht zuletzt durch das Weihnachtsgeschäft - profitabel gewesen, auch wenn Amazon.com insgesamt noch immer in den roten Zahlen stecke. Trotzdem habe das Video- und Musikgeschäft, zusammen mit den neuen Ablegern in Großbritannien und Deutschland, bereits mit 25 Prozent zum Gesamtumsatz

beigetragen.

Covey ließ auch die Katze aus dem Sack, was ihr Arbeitgeber mit den rund 1,25 Milliarden Cash anfangen will, die jüngst mit der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen eingefahren wurden (CW Infonet berichtete): Unter anderem soll damit ein weitgehend automatisiertes Auslieferungslager im US-Bundesstaat Nevada finanziert werden. Weitere Investitionen fließen in Back-Office-Systeme und Marketing-Aktivitäten.