Hohe Dynamik im US-Markt

Das SAP-Ergebnis wird den Erwartungen gerecht

30.01.1998

Trotz einer leicht gestiegenen Gesamtsteuerrate legte der Profit des größten deutschen Software-Unternehmens sogar um einen Prozentpunkt stärker zu als der Umsatz. 63 Prozent mehr als im Vorjahr verblieben nach Abzug aller Kosten in der SAP-Kasse.

Dazu trug bei, daß sich die Mitarbeiterzahl nicht ganz so rasant entwickelte wie die Einnahmen. Zum Jahresende zählte die weltweite SAP-Belegschaft 12856 Mitarbeiter, 40 Prozent mehr als am 31. Dezember 1996. Der Pro-Kopf-Umsatz stieg deshalb im Jahresmittel um 14 Prozent auf 521000 Mark. Eigenen Angaben zufolge beabsichtigt die SAP aber, ihre Gehaltsliste im laufenden Jahr um bis zu 5000 Namen zu ergänzen.

Im deutschen Markt kletterten die Einnahmen auf 1,17 Milliarden Mark, was eine Steigerung um 23 Prozent bedeutet. Folglich nahm der Anteil des Auslandsgeschäfts überproportional zu, nämlich um 81 Prozent. Die amerikanischen SAP-Niederlassungen steuerten mit einem Plus von 91 Prozent und einem Turnover von umgerechnet 2,57 Milliarden Mark den Löwenanteil bei.

Das Geschäft mit dem Anwendungssystem R/3 läuft wie geschmiert. Laut SAP wird die Nachfrage zusätzlich durch die Umstellung auf die europäische Einheitswährung und die vierstelligen Jahreszahlen angekurbelt. Insgesamt stieg der Produktumsatz (4,1 Milliarden Mark) mit 56 Prozent allerdings weniger als die Einnahmen aus Beratung (um 70 Prozent auf 1,25 Milliarden Mark) und Schulung (um 90 Prozent auf 580 Millionen Mark).

Für das laufende Jahr geht das SAP-Management von einem moderateren Wachstum aus. Aufgrund des nachlassenden Bedarfs im Euro- und Jahr-2000-Umfeld sowie der Finanzkrise in Südostasien prognostiziert es eine Umsatz- und Gewinnsteigerung um 30 bis 35 Prozent.