Vergleichstest Apple iPhone, Symbian, Windows Mobile und Blackberry

Das Rennen um das mobile Office

20.06.2008
Von 
Diplomkaufmann Frank Zscheile ist Freier Journalist in München-Westend.

Office-Anwendungen

Ist Microsoft Office funktional führend bei den Office-Anwendungen am PC, sieht die Situation im mobilen Bereich durchaus anders aus. Neben Microsoft Office Mobile für Windows Mobile treten hier Quickoffice (Nokia Symbian S60, UIQ) und das ebenfalls von Dataviz stammende "Documents To Go" (Palm OS, UIQ, Windows Mobile, Blackberry OS) in den Wettstreit.

Ansichtssache: Das gleiche Dokument auf verschiedenen Endgeräten (Nokia/Quickoffice, Samsung/Office Mobile, Blackberry/Docs-to-Go)
Ansichtssache: Das gleiche Dokument auf verschiedenen Endgeräten (Nokia/Quickoffice, Samsung/Office Mobile, Blackberry/Docs-to-Go)
Foto: BlackBerry

Wer Quickoffice und Documents To Go mit der Microsoft-Implementierung vergleicht, wird schnell feststellen, dass die Anbieter der erstgenannten Lösungen sich schon seit langer Zeit das Thema "Mobile" auf die Fahnen geschrieben haben. So geht der Funktionsumfang der in der Regel kostenpflichtigen Premium-Lösungen beider Anbieter erheblich über die Möglichkeiten von Office Mobile hinaus. Deshalb hat Motorola das Windows-Mobile-Device "Q9" gleich mit "Documents To Go Premium" ausgeliefert. Das iPhone verfügt nach heutigem Stand noch über kein echtes Dateisystem, in dem man beispielsweise Ordner und Dateien ablegen kann, und bietet deshalb auch keine Office-Anwendungen an.

Browser

Dank dem iPhone steht der Browser im zentralen Fokus der Smartphone-Entwicklung. Auch hier rangiert der Microsoft Mobile Explorer eher im hinteren Feld. Spitzenreiter ist ganz klar das iPhone, das durch die Multitouch-Bedienung eine optimale Navigation auf der Website ermöglicht und die Mitbewerber in puncto Darstellung und Website-Aufbau in den Schatten stellt. Dies hat nach nicht einmal einem Jahr Marktpräsenz dazu geführt, das der iPhone-Browser der mit Abstand am häufigsten zum mobilen Surfen genutzte Browser ist. Aber auch Nokia und Blackberry haben hier erheblich nachgebessert. In der Version 4.5 erhält der Blackberry Browser sogar einen echten Mouse-Zeiger, der sich über die Blackberry-Perle navigieren lässt. Wem die Fähigkeiten des eingebauten Browsers nicht reichen, dem seien die Produkte des norwegischen Herstellers Opera ans Herz gelegt. Opera bietet seinen Browser in zwei Varianten an: einerseits die normale Browser-Anwendung für das Smartphone, andererseits den so genannten Opera Mini. Bei Letzterem sind die Web-Seiten für die Ansicht auf dem mobilen Gerät über einen von Opera betriebenen Proxy-Server optimiert. Das spart nicht nur eine Menge Bandbreite, sondern auch der Seitenaufbau funktioniert zügig. Vor allem aber ist der Opera Mini für fast jedes Java-fähige Handy verfügbar. Für das mobile Office hat er allerdings den Nachteil, dass er durch den Proxy nicht für den Zugriff auf Web-basierende, interne Anwendungen verwendet werden kann.

Leider hat auch heute noch jeder mobile Browser seine Limitierung; je nach Website ist jeweils ein anderer Browser besser geeignet. So scheitert der ansonsten so vorbildliche Safari Browser des Apple iPhone bislang an Flash. Ist für ein Smartphone mehr als ein Browser verfügbar, es empfiehlt sich daher, zusätzlich einen alternativen Browser zu installieren. Etwas ärgerlich ist allerdings, dass bislang kein Smartphone-Betriebssystem die Angabe eines alternativen als Standard-Browser ermöglicht.