BlackBerry World 2011

Das Playbook muss es richten

04.05.2011
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Management-Lösung angekündigt

Für Admins mag das zunächst wie ein Sicherheitsalptraum klingen, vor allem, da das Playbook noch nicht über den BES verwaltet werden kann. Chris Bender, bei RIM der Team-Lead für die Produktsicherheit, versichert aber, dass die Bridge und alle Dateien komplett sicher seien. Auf dem Playbook selbst verbleiben Daten des BlackBerrys höchstens kurze Zeit im Cache - und dann sind sie per AES 256 verschlüsselt. Sobald die Bluetooth-Verbindung unterbrochen wird, sperrt das Playbook den Zugriff auf Bridge-Apps. Auch Passwort-Policies werden automatisch übernommen, das geht hin bis zum Wipe des BlackBerrys, wenn das Passwort zu oft falsch eingegeben wurde.

Smartphones und Tablets werden künftig gleichgestellt - und sollen sich über eine Plattform verwalten lassen.
Smartphones und Tablets werden künftig gleichgestellt - und sollen sich über eine Plattform verwalten lassen.

Für den Sommer stellt RIM allerdings neben den Bridge-Apps auch native BlackBerry-Anwendungen in Aussicht, so dass das Playbook ein vollwertiger BlackBerry wird. Dann soll auch ein entsprechender Management-Server erscheinen, der zunächst als separater, kostenloser Download angeboten wird und zu Beginn Exchange und Domino unterstützt. Der Support für Novell soll später folgen. Ebenfalls für den Sommer stellt RIM seinen neuen Verwaltungs-Server, aktueller Codename Fuse, in Aussicht. Wie der Name andeutet, kann dieser Server Playbooks und BlackBerrys unter einer gemeinsamen Oberfläche verwalten, diese wurde zudem komplett überarbeitet.

Verwunderlich ist der Aufwand rund um das Tablet nicht, schließlich kommt dort bereits das Betriebssystem QNX zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein besonders robustes POSIX-Derivat, das vor allem als Embedded-Lösung zum Einsatz kommt. RIM hat QNX 2010 übernommen, künftig sollen alle Geräte auf Basis dieses Systems arbeiten. Das Playbook ist für den Hersteller die erste wirkliche Möglichkeit, Erfahrungen mit QNX zu sammeln, bevor es in den BlackBerry-Smartphones zum Einsatz kommt. Dieses soll wahrscheinlich 2012 das bisherige BlackBerry OS ablösen - die Erfahrungen des Playbook können da nur helfen.