Hindernisse auf dem Weg zur Smart City

Das Netzwerk - tragende Säule der Smart Cities

12.08.2016
Von 


Ingo Schneider verantwortet bei Alcatel-Lucent Enterprise den Bereich Business Development für die Netzwerkinfrastruktur in der Region D-A-CH. Mit 20 Jahren Berufserfahrung beschreibt sich sein Werdegang am besten mit „vom Engineer zum Business Developer“. Er ist Experte für sichere Netzinfrastruktur, Effizienzsteigerung durch IT und Themen wie Network on Demand sowie IoT.

Smarte Energie für die Stromversorgung

Versorgungsnetze, die Straßenbeleuchtung und die öffentlichen Verkehrssysteme sind nur einige Beispiele für Bereiche, in denen der Einsatz von smarter Technologie und Automatisierung die Kosten senken und die Sicherheit erhöhen können.

Sensoren von Smart Grids können die Leistung der Stromversorgung verbessern. Die Integration von Sensoren in IoT-Systeme bildet die Grundlage für intelligente Netzwerke in Städten und Regionen. Diese Sensoren ermöglichen die Echtzeit-Überwachung von Versorgungseinrichtungen. Sie erfassen Daten, mit denen die Stromanbieter das Verteilungsnetz besser analysieren und dadurch die Energie und die Leistung steigern können. Die Fernerfassung von Daten, beispielsweise über Kapazität, Druckflüsse und Temperaturen, hilft dem Bedienungspersonal und den Ingenieuren bei der Ferndiagnose für die präventive Wartung und bei der schnellen Reaktion auf Notfälle.

Alle diese Fortschritte führen zu einer höheren Energieeffizienz in den Städten - ein Ziel, das angesichts der globalen Erwärmung immer wichtiger wird. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten, so dass die Reduzierung des Schadstoffausstoßes vor allem hier ansetzen muss. Mit dem Modell der Smart City kann die Energieeffizienz gesteigert werden, während gleichzeitig die Betriebskosten sinken und die Lebensqualität der Bürger steigt.

Das ist erst der Anfang

Zusätzlich gibt es immer mehr kommerzielle Anwendungen, die vernetzte Endgeräte nutzen. Leihwagen werden über Smartphones reserviert, ein intelligenter Parkservice stellt sicher, dass der Fahrer bei seiner Ankunft einen Parkplatz vorfindet. Das spart nicht nur Zeit, es vermeidet auch Staus und senkt damit den CO2-Ausstoß. Extrem flexible und skalierbare Netze werden erforderlich sein, damit der großflächige Einsatz dieser Städte-Services über die notwendige Konnektivität verfügt.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass 2050 mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Das wird die öffentlichen Services zusätzlich belasten. Mit jeder Branche und jeder Applikation, die auf Konnektivität setzt, entstehen neue Anforderungen an die Netzinfrastruktur in der Smart City.

In Bereichen wie Gesundheit und Bildung, wird die Skalierbarkeit eine ganz wichtige Rolle spielen. Im Gesundheitswesen hat es bereits große Fortschritte bei der Einführung von digitalen Services und der weiten Verbreitung von IP-basierter Kommunikation gegeben. Zum "vernetzten Gesundheitswesen" gehören heute die kontinuierliche Patientenüberwachung, die Zusammenarbeit in Krankenhäusern und die Ferndiagnose.

In dem Maße, in dem Unternehmen, Personen und der öffentliche Sektor die Digitalisierung von Services und "Dingen" aller Art vorantreiben, werden die Stadtplaner die Bereitstellung von geeigneten Netzwerken mit hoher Priorität in ihre Pläne zum Aufbau von Smart Cities einbeziehen müssen.