Smartphone mit Notebook-Ambitionen

Das Motorola Atrix im Praxistest

01.12.2011
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Software: Das Lapdock in der Praxis

In der Praxis funktioniert die Motorola-Lösung gut. Steckt man das Smartphone an, dauert es ein bis zwei Minuten, bis das System gestartet ist. Vor allem mit dem Browser lässt es sich gut surfen, zumindest solange es bei Texten und einfachen Webseiten bleibt. Sobald man allerdings auf Seiten mit Flash-Videos oder HTML5 kommt, stößt das Gerät schnell an seine Grenzen. Vor allem im Vollbild sind Audio- und Videospur deutlich versetzt. Deutlich besser wird es allerdings, wenn man Erweiterungen wie AdBlock installiert und somit möglichst viel Rechenpower für die Videoberechnung abstellt. Auch sollte man in jedem Fall HTML5 statt Flash verwenden. Zudem ist Firefox offensichtlich nicht für das Display optimiert. Durch Menüleisten und Tab-Zeile verschenkt der Browser fast ein Drittel des kompletten zur Verfügung stehenden Bildschirms. Wahrscheinlich wäre ein Browser wie Chrome oder die Open-Source-Variante Chromium die bessere Wahl gewesen. Wer beispielsweise den Internet Explorer benötigt, muss auf Citrix zugreifen.

Wer nicht mit Web-Applikationen arbeiten will, der kann auch auf die installierten Android-Apps zugreifen. Diese lassen sich auf Wunsch auch im Vollbildmodus ausführen. So kann man auch mit Office-Anwendungen überraschend gut arbeiten. Motorola liefert die Vollversion von Quickoffice mit, diese kommt mit den aktuellen Versionen von Microsoft-Dokumenten und PDFs zurecht. Die Software kann Verknüpfungen zu häufig genutzten Web-Diensten direkt in der Startleiste anlegen.

Für die Wiedergabe von Multimedia-Daten hat Motorola einen kompletten Videoplayer, das Entertainment Center integriert. Dieses leistet im Test gute Arbeit, die Inhalte kann die Software aus angeschlossenen Datenspeichern oder Micro-SD-Karten auslesen.

Entfernt man das Atrix aus dem Lapdock, so übernimmt das Smartphone alle zuletzt geöffneten URLs. Damit hat lassen sich die vorher besuchten Seiten direkt auf dem Atrix aufrufen.