Das LAN wird zum Speichernetz

03.11.2004
Von Siegfried Betke
Disk-Server-Software verwandelt gängige Intel-Server in zentrale Plattenspeichereinheiten, die dann im LAN virtuelle Disks über iSCSI zur Verfügung stellen. Für Unternehmen bietet sich dadurch ein kostengünstiger Einstieg in das Storage Area Networking.

Der Aufbau von Speichernetzen galt bislang als kompliziert und kostspielig. Seit aber iSCSI (Internet Small Computer Systems Interface) die teure Fibre-Channel-(FC-)Technik ergänzt, können auch kleine und mittelgroße Unternehmen in die SAN-Welt einsteigen: Durch die Nutzung der vorhandenen Ethernet-Infastruktur lassen sich ohne großen Aufwand IP-Speichernetze einrichten, die wie FC-SANs die Vorteile von zentralem Storage bieten.

In der Praxis zeigt sich beim iSCSI-Datenverkehr ein Problem: Nur mit speziellen Host-Bus-Adaptern oder TCP/IP Offload Engines ließ sich bislang eine FC-nahe Leistung erzielen - was wiederum Kosten und Komplexität erhöht. Jetzt verspricht ein neuartiger Ansatz einen Ausweg: iSCSI-Disk-Server-Software paart die Prozessorleistung von Standardhardware mit intelligentem Caching und bringt die Vorteile von FC-Speichernetzen in das LAN.

SCSI-Kommandos in TCP/IP verpacken

Das Konzept ist einfach: Ein Windows-Server im LAN stellt mit der entsprechenden Software Speicherkapazität über iSCSI zentral zur Verfügung und bringt Tools zu seiner Verwaltung mit. Weitere iSCSI-Hardware ist nicht erforderlich. Lediglich die Hosts müssen mit iSCSI-Initiatoren, die die SCSI-Kommandos in TCP/IP-Pakete verpacken, für das Speichernetz fit gemacht werden. Die Initiatoren für Windows und Linux stehen kostenlos zur Verfügung.

Entsprechende iSCSI-Lösungen haben vor kurzem die Virtualisierungsspezialisten Datacore und Falconstor auf den Markt gebracht.