Bedroht durch DVD und Internet

Das kurze Leben von Blu-ray

12.01.2009

Scheiben werden obsolet

Neben der Konkurrenz durch die Vorgängertechnik DVD droht Blu-ray Gefahr durch das Internet. Alle Scheiben könnten bald obsolet werden, wenn Filme online direkt in das Wohnzimmer übertragen werden. Waren der Bildqualität angesichts mäßiger Bandbreiten bislang Grenzen gesetzt, so eröffnen die neuen Hochgeschwindigkeits-Leitungen ganz neue Möglichkeiten. Damit könnten DVD- und Blu-ray-Spieler bald den gleichen Status erlangen wie heutzutage die Audio-Kassette.

Doch die Blu-ray-Gemeinde hält dagegen. 2008 brachte einen großen Schub, der gekrönt wurde durch den Erfolg des Batman-Films "The Dark Knight". An einem einzigen Tag wurde dieser im Blu-ray-Format mehr als 600.000 Mal verkauft. "Vergangenes Jahr haben wir Anlauf genommen, 2009 bekommen wir starkes Wachstum", sagt Andy Parsons, Vorsitzender des Verbands von Blu-ray-Herstellern. "In diesem Jahr wird das Format im Massenmarkt richtig durchstarten."

"Blu-ray ist eine Übergangstechnik"

"Was Blu-ray und DVD entgegenkommt, sind die sinkenden Preise für die Abspielgeräte. Außerdem eignen sich Filme sehr gut als Geschenke und Mitbringsel", sagt Reed Hastings, Chef des Internet-Filmportals Netflix. "Man darf auch nicht vergessen, dass die DVD-Sammlung wichtig ist für das eigene Selbstverständnis, wie einst die Bibliothek. Das Zeitfenster für DVD und Blu-ray ist nicht unendlich, aber länger als man denkt."

Doch eine neue Gefahr namens "Vudu" droht. Diese Technik erlaubt es Fernsehern, Filme in hochauflösender Qualität ohne Computer oder Kabelbox direkt über eine Breitband-Internetverbindung zu empfangen. Filmstudios wittern die Chance, mit "Movies on Demand" dem Graumarkt von Billig-Streaming in schlechter Qualität das Wasser abzugraben. Der Analyst Rob Enderle bringt das Dilemma auf den Punkt: "Ich denke, Blu-ray ist eine Übergangstechnik. Sie wird die DVD nie ersetzen und in nicht allzu ferner Zukunft von der Filmübertragung über das Internet abgelöst." (dpa/tc)