De-Mail

Das kommt auf die IT-Abteilung und -Infrastruktur zu

26.01.2012
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

De-Mail aus Sicht der Anwender

"Aus Nutzersicht", heißt es beim Bundesinnenministerium, "unterscheidet sich De-Mail im ‚Look and Feel’ nur unwesentlich von der normalen E-Mail". Vielmehr fühle sich De-Mail für die Endanwender genauso an wie das, "was zwei Drittel der E-Mail-Nutzer in Deutschland heute schon gut kennen": Man meldet sich mit Benutzername und Passwort an einem Webportal an, sichtet das Postfach und kann anfangen, sichere De-Mails zu verschicken. Zusatzinstallationen auf dem eigenen Computer seien dafür grundsätzlich nicht nötig, so das Ministerium.

Wie sich das BMI den sicheren Empfang und Versand von elektronischen Nachrichten vorstellt.
Wie sich das BMI den sicheren Empfang und Versand von elektronischen Nachrichten vorstellt.
Foto: Bundeministerium des Inneren

Noch komfortabler wäre es aber, De-Mails direkt aus dem normalen Mail-Client heraus verschicken und empfangen zu können. Dafür braucht der Anwender aber Erweiterungen. Es gibt im Internet zahlreiche Hinweise auf demnächst angebotene Plugins für Outlook, Notes oder Thunderbird. Seltsamerweise sind diese Andeutungen aber allesamt älter, als das De-Mail-Gesetz selber, das im Mai 2011 in Kraft trat. Aktuelle Ankündigungen fehlen komplett, so dass im Augenblick keine seriöse Aussage über das Erscheinen solcher Erweiterungen möglich ist.

Der Grund könnte darin liegen, dass sich die De-Mail-Infrastruktur auf Server-Ebene in die Firmen-IT einbetten lässt. Für die Kommunikation mit Microsoft Exchange oder Lotus Domino kündigt zum Beispiel die Telekom an, dass es so genannte Gateways geben wird, die die vorhandene Infrastruktur mit De-Mail verbinden. Bei solchen Lösungen wäre eine Erweiterung der Frontends nicht nötig.

Die Gateways werden entweder von den Providern selbst oder über Drittanbieter kommen und teilweise mit zusätzlichen Funktionen wie einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgestattet sein. "Die dazugehörige Software läuft auf einem Rechner, der an das zentrale E-Mail-System angeschlossen ist", heißt es bei der Telekom. Über das Gateway flössen De-Mails dann genauso wie konventionelle E-Mails in die elektronischen Posteingänge der Mitarbeiter.

Wer als Kleinbetrieb nicht über eine komplexe Mail-Infrastruktur verfügt, sondern De-Mails allein über den Browser verarbeitet, sollte sich einen so genannten De-Mail Notifier zulegen. Das gibt es als kostenloses Plugin momentan allerdings nur für den Firefox-Browser. Aktuell ist damit die Benachrichtigung für De-Mail Konten bei T-Online, T-Systems, Web.de und Gmx.de möglich.