Browser in 5 Jahren

Das können die Browser von morgen

14.03.2011

3D im Browser

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass bekannte und weit verbreitete Standardsoftware, vor allem aber Business-orientierte Anwendungen wie zum Beispiel Microsoft Office, bis 2015 komplett verschwinden werden. Durch das Aufkommen von webbasierten Anwendungen, darunter auch praktische Zusammenstellungen wie Google Docs und die neuen Microsoft Office Web Apps, könnte aber der Wechsel von relativ langsam startenden Desktop-Betriebssystemen wie Windows oder Mac OS zu kleinen, browserbasierten Systemen wie Google Chrome OS beschleunigt werden.

Um diese Vision des Computings Realität werden zu lassen, müssen sich die konkurrierenden Hersteller allerdings erst auf Standards einigen, die diese browserbasierte Welt ermöglichen. Ob das in dieser Art und Weise geschehen wird bleibt abzuwarten. Wird Apple, die mit ihrem gut geschütztem App Store große Erfolge verbuchen konnten, bereit sein, sich zu öffnen? Der App Store, der die alleinige Vermarktung von iPhone, iPad und iPod Touch Programmen erlaubt, ist nicht unerheblich an Erfolg von Apple beteiligt.

Microsoft hat angekündigt, sich an Webstandards wie HTML5 halten zu wollen. Durch dieses Zugeständnis können Programmierer dynamische Webanwendungen entwickeln, die gleichwertig auf einer Vielzahl von Browsern laufen, darunter auch die Pendants auf Handys und Tablet Geräten, die keine leistungshungrigen Plugins wie Adobe Flash, Apple QuickTime oder Microsoft Silverlight unterstützen.

Steve Jobs, CEO bei Apple, dürfte wahrscheinlich der größte Befürworter von HTML5 sein: Jobs wirft Adobe vor, dass deren weit verbreitetes Browser Plugin auf mobilen Geräten zu viel Strom verbraucht und auch so zu schwerfällig ist. Und obwohl Apples iPhone, andere Mediengeräte und Tablets kein Flash unterstützen, so sind Geräte mit Googles neuem Android 2.2 des mobilen Betriebssystem durchaus dazu in der Lage.

Erste Programme, die in einem HTML5 kompatiblen Browser laufen, erlauben bereits Ausblicke in die Zukunft. Der Flickr Explorer ermöglicht zum Beispiel schnelles Foto-Zoomen. Auch komplexe Spiele in 3D werden zukünftig in Browsern laufen. Webstandards wie WebGL, der eine 3D-Programmierschnittstelle ohne Plugins im Browser bereitstellt, ermöglichen die Entwicklung von spielerfreundlichen Browsergames.

(PC-Welt)