Google Wave

Das kann Googles Collaboration-Wunder

02.06.2010
Von 
Alexander Dreyßig betreut als Senior Portal Manager die Online-Angebote von Computerwoche, CSO und TecChannel. 

Arbeiten in Echtzeit

Von E-Mails, Instant Messengern und Foren ist die chronologische Abfolge von Arbeitsschritten bekannt, zum Beispiel Frage stellen, abschicken und Antwort abwarten. Google setzt mit Wave hingegen auf Echtzeitkommunikation. Jeder getippte Buchstabe erscheint unmittelbar im Dokument - und das gleichzeitig bei allen aktiven Nutzern. Editieren mehrere Nutzer gleichzeitig eine Wave erscheinen alle Änderungen augenblicklich im Dokument.

Filesharing

Da erfolgreiche Teamarbeit nicht nur textbasierend stattfindet, lassen sich Bilder, Diagramme und andere Dateitypen jederzeit einem Wave-Dokument hinzufügen, in der Gruppe bearbeiten und bei Bedarf herunterladen. Besonders nett wirkt die Drag&Drop-Funktion für Bilder. Ein Bild kann auf dem Desktop per Maus direkt ins jeweilige Wave-Dokument gezogen werden (siehe Video auf Seite 3). Einziger Wermutstropfen: Um die Funktion nutzen zu können muss zusätzlich Googles Browserplugin Gears installiert werden.

Collaborative Reviewing

Da sich in Wave nicht nur an beliebigen Stellen Kommentare hinzufügen, sondern auch Beiträge anderer User editieren lassen, eignet sich die Software insbesondere auch für Collaborative Reviewing. So kann eine neue Wave angelegt und in dieser ein beliebiges Rich-Text-Dokument zur Diskussion gestellt werden. Der Starter der Wave muss dann nur noch die entsprechenden Gruppenmitglieder hinzufügen. Im Anschluss können alle Mitglieder den Text an beliebiger Stelle editieren und Kommentare hinterlassen. Um Verwirrung zu vermeiden erscheinen die neuesten Änderungen im Text für alle User, die diese noch nicht gesehen haben, farblich hervorgehoben. Auch hier hilft die „Playback“-Funktion den Überblick zu behalten. Ist ein Dokument fertig bearbeitet, lässt es sich als cleane Version in einer neuen Wave abspeichern.

Embedding APIs

Zu den Features von Wave gehört die problemlose Einbindung ganzer Waves in bestehende Webseiten. Diskussionsfunktionen und Blogs lassen sich so mit geringem Aufwand in bestehende Webseiten integrieren. Der Vorteil für den User liegt auf der Hand: Er kann auf verschiedensten Seiten im Netz Kommentare hinterlassen und sich an Diskussionen beteiligen ohne jede Seite extra wieder einzeln aufrufen zu müssen. Diese sollen sich in Zukunft bequem über den persönlichen Wave-Client zentral bündeln und verwalten lassen.

Extensions

Ähnlich wie bei Google Maps sollen freie Entwickler auch Google Wave mit Extensions und Mash-ups zum Erfolg führen. Deshalb wurden schon 2009 bei der ersten Vorstellung von Wave eine große Entwicklergemeinde einbezogen und die entsprechenden APIs veröffentlicht. Betrachtet man die heute schon verfügbaren Extensions, hat sich dieser Schritt ausgezahlt. So sind schon jetzt eine Reihe von Extensions verfügbar, mit denen sich beispielsweise VoIP- und Videokonferenz-Funktionen in Wave integrieren lassen.