Mehr als ein iPod Touch

Das kann das iPad

16.04.2010
Von 

Patrick Hagn hat bis November 2019 das Competence Center Video geleitet. Er war zuständig für alle Videos auf Computerwoche, CIO und Channelpartner.

Schattenseiten des iPad

Steve Jobs neue Schöpfung ist nicht makellos.
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Allerdings weist das iPad auch Mängel auf - allen voran die Hitzeempfindlichkeit, mit der auch das iPhone zu kämpfen hat. Laut Apple liegt die optimale Betriebstemperatur zwischen null und 35 Grad Celsius. Wie erste Anwender berichten, reagiert das iPad auf längere Sonneneinstrahlung mit einem schwarzen Bildschirm oder der Warnmeldung "iPad needs to cool down before you can use it". Für Apple könnte das zum Problem werden: Eine Gerätetemperatur von 35 Grad ist schnell erreicht, auch wenn es draußen deutlich kälter ist. Das ideale Gerät für den Urlaub an südeuropäischen Stränden ist das iPad also nicht.

Das Netzteil ist leistungsfähiger als das für iPhones oder iPods. Bequemes Aufladen verschiedener Geräte mit nur einem Netzteil entfällt also. Das iPad lässt sich auch über den USB-Anschluss eines Computers aufladen. Das funktioniert jedoch nicht mit jedem Mac oder PC, da nur moderne "High-Power"-Anschlüsse genügend Leistung liefern. Zudem kann das iPad während des Ladevorgangs per Rechner nicht benutzt werden, und das Aufladen dauert deutlich länger als über das mitgelieferte Netzteil.

Mit der Bildschirm-Tastatur ist kein 10-Finger-System möglich. Dazu müssten die Finger aufliegen, wodurch jeweils mehrere Buchstaben gedrückt würden. Das Gewicht von ungefähr 700 Gramm fällt vor allem bei längerer Benutzung als Lesegerät unangenehm auf. In Europa wird das iPad je nach Modell zwischen 500 und 900 Euro kosten. Für diese Summe ist schon ein passables Notebook erhältlich.

Das iPad in der Praxis

Anbieter für Virtualisierungs-Software stehen in den Startlöchern.
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Das iPad eignet sich vor allem für den Medienkonsum, beherrscht aber auch Office-Anwendungen. Ob der Nutzer nun HD-Filme ansehen oder seine Excel-Tabellen in iWork importieren will - das iPad meistert beides. Citrix und Wyse Technology haben Software entwickelt, mit der sich per Virtualisierung die Windows-Oberfläche auf das iPad portieren lässt. Theoretisch lässt sich der Tablet-PC auch als Windows-Rechner im Unternehmen nutzen.

Das iPad akzeptiert alle iPhone-Apps. Ältere Programme werden zwar nur klein dargestellt oder pixeln beim Zoomen etwas auf, sind aber uneingeschränkt nutzbar. Welche Möglichkeiten das kommende iPhone-OS 4.0 bereithält, war bis zum Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht. Anwender wünschen sich vor allem Multitasking und eine Druckfunktion.