Eito-Zahlen belegen stabiles Marktwachstum

Das IT-Geschäft boomt - in den USA mehr als in Europa

31.10.1997

Insgesamt sollen 1997 in Westeuropa 644 Milliarden Mark für IuK-Technik ausgegeben werden, im nächsten Jahr werden es 691 Milliarden Mark sein. Im laufenden Jahr entfallen 307 Milliarden Mark auf den IT-Sektor und 337,7 Milliarden Mark auf die Telekommunikation. Diese Zahlen sind dem soeben in fünfter Auflage erschienenen Jahrbuch "European Information Technology Observatory" (Eito) zu entnehmen, das hierzulande von der Eurobit in Frankfurt vermarktet wird.

Wie deren Generalsekretär Helmut Rohleder anläßlich einer Pressekonferenz im Vorfeld der Systems '97 erklärte, werden derzeit die höchsten Steigerungsraten mit Software und Professional Services erzielt. Die Quoten liegen bei zehn beziehungsweise elf bis zwölf Prozent.

Trotz erheblicher Zuwächse hinkt der europäische Markt hinter dem Weltmarkt her. Laut Eito wächst die weltweite Nachfrage nach Informationstechnik in diesem und dem nächsten Jahr um durchschnittlich zehn bis elf Prozent und die für Telekommunikation um 6,6 bis 7,4 Prozent. Anhaltend hoch ist die IT-Nachfrage in den USA, wo allein 42 Prozent des weltweiten Umsatzes generiert werden. Die Marktforscher erwarten hier 1997 ein Marktwachstum von knapp zwölf Prozent.

Im IT-Sektor - hier ohne die Kommunikationsausgaben betrachtet - entfallen in Europa 44 Prozent der Ausgaben auf Hardware. Wurden im vergangenen Jahr 126 Milliarden Mark ausgegeben, so sollen es 1997 zirka 135 Milliarden und 1998 rund 145 Milliarden Mark sein. Die Wachstumsquote von jeweils rund sieben Prozent errechnet sich aufgrund starker Steigerungen bei LAN-Equipment (plus 20 Prozent), mittleren DV-Systemen (plus 19 Prozent) und kleinen Servern (plus 15 Prozent). Der Boom in diesen Märkten kompensiert die Flaute im Großrechnergeschäft, dessen Anteil am gesamten Hardwaremarkt um 12,6 Prozent zurückgeht.

Als zuverlässigen Motor der Expansion bezeichnet die Eito das Software-Business, dessenWachstumsraten seit Jahren kontinuierlich zunehmen und 1998 erstmals die Zehn-Prozent-Marke überschreiten sollen. Im laufenden Kalenderjahr wird das Marktvolumen bei zirka 65,3 Milliarden Mark liegen, 1998 soll es auf 72,1 Milliarden Mark wachsen. Jede fünfte Mark, die in der IT-Branche umgesetzt wird, fließt heute in Software.

Gut ein Drittel des IT-Marktes machen die Dienstleistungen aus, mit denen im vergangenen Jahr 98,5 Milliarden Mark erwirtschaftet wurden. Im laufenden Jahr soll die Quote um acht Prozent auf 106,5 Milliarden Mark ansteigen, und im kommenden Jahr wird gar ein zehnprozentiger Anstieg auf 117 Milliarden Mark prophezeit.

Ernüchterung dagegen dürfte im Markt für Telekommunikation eintreten. Laut Eito sind in den meisten Ländern Europas große Investitionsgeschäfte abgeschlossen worden; es werde einen Nachfragerückgang aus dem Bereich der großen Netzbetreiber geben, den private Anbieter nicht vollständig ausgleichen könnten.

Konkret erwartet Eito im öffentlichen Bereich in diesem und im nächsten Jahr jeweils ein Nachfrageplus von nur einem halben Prozent.