Pager-Anbieter locken mit Info-Zusatzdiensten

Das Geschäft mit Piepsern boomt

13.09.1996

Wer sich kein Handy zulegen, aber dennoch immer erreichbar sein will, für den stellen Pager eine interessante Alternative dar. Es handelt sich hierbei um Mobilempfänger, die in der Regel mit FSK-Modulation arbeiten. Sie zeigen ihrem Besitzer an, wenn ihn jemand erreichen will, ohne daß sofort ein Rückruf erfolgen muß, beziehungsweise übermitteln Nachrichten über die integrierten Text-Displays.

Der Urahn dieser Mobilfunkdienste ist das "Eurosignal", das seit mehr als 20 Jahren über Ländergrenzen hinweg in Deutschland, Frankreich und der Schweiz operiert. Heute zählt dieser Dienst noch über 100 000 Kunden. Bei den Pagern unterscheidet man grundsätzlich solche mit einem Ziffern-Display und solche, die über ein Textfeld verfügen. Bei ersteren wird dem Empfänger lediglich die jeweilige Telefonnummer angezeigt, die er anrufen soll. Komfortabler sind Geräte mit Text-Display. Hier können Nachrichten vom Empfänger abgerufen werden, was einen Rückruf zuweilen überflüssig macht.

Der Anrufer zahlt mit

Außerdem warten die Anbieter dieser Apparate in der Regel mit zusätzlichen Informationsdiensten auf, die über das Gerät empfangen werden können. So bietet das Gerät "Quix" Tagesnachrichten von dpa, der "Cityruf" offeriert Börseninformationen von Reuters, "Telmi Pro" wartet mit Wirtschaftsnachrichten aus dem Axel Springer Verlag auf und "Skyper" bringt sogenannte Info-News, aufbereitet von einer speziellen Redaktion. Für die meisten dieser Zusatzangebote werden gesonderte Kosten fällig (vgl. dazu Tabelle).

Bei den Preisen für Pager ist außerdem zu beachten, daß nicht nur der Benutzer für das Gerät und die Bereitstellung des entsprechenden Dienstes zahlt, sondern meist auch der Anrufende zur Kasse gebeten wird, wenn er einem Pager-Besitzer eine Nachricht hinterlassen will. So verlangen zum Beispiel der "Quix"-Anbieter Markt- und Medien-Kommunikation GmbH, Hamburg, und die Telekom-Tochter T-Mobil, die demnächst den "Skyper" anbietet, von Anrufern jeweils bis zu 2,40 Mark pro Botschaft. Will man also gute Freunde nicht verlieren, sollte man sie als Pager-Nutzer besser im voraus darüber aufklären, was es kosten kann, wenn in Zukunft Anrufe erfolgen. Scheuen Freunde nämlich solche Ausgaben, erübrigt sich das neue Gerät vielleicht schon von vornherein.