Das Festplattengeschäft wächst antizyklisch

13.10.2003
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Seit rund einem Jahr blüht eine Branche auf, der es schon lange nicht mehr gut ging: Die Anbieter von Festplatten konnten zuletzt gegen den negativen Trend deutlich zulegen. Neue Geschäftsfelder sollen die günstige Entwicklung noch beschleunigen.

Moderne Festplatten sind kompakt und mobil. Foto: LaCie

Mit Datenspeichern verhielt es sich stets wie mit dem lieben Geld: Man konnte nie genug davon haben. Doch die Zeiten ändern sich, und während das Geld immer weniger wird, steigt die Speicherkapazität unaufhaltsam weiter an. "Unser Geschäft ist ein Technologiegeschäft", sagt Jun Naruse, CEO von Hitachi Global Storage Technologies. Will heißen: Die Unternehmen müssen mit Hochdruck und ohne Unterbrechung forschen, damit sich das Festplatten-Business weiterdreht.

Dass ihnen das im vergangenen Jahr besser als erwartet gelungen ist, zeigen die finanziellen Eckdaten der wichtigsten Anbieter wie Seagate, Western Digital (WD) oder Maxtor. Letzteres Unternehmen konnte in den vorigen drei Quartalen einen Nettogewinn ausweisen nach hohen Verlusten in den Jahren zuvor. Hier zahlte es sich unter dem Strich aus, das Geschäftsfeld Network Attached Storage (NAS) aufgegeben zu haben. WD hat das vergangene Geschäftsjahr (Ende: 27. Juni) sogar mit einem Rekordgewinn von 182 Millionen Dollar und einem Rekordumsatz von 2,7 Milliarden Dollar abgeschlossen. Die Company bietet seit Februar wieder Festplatten für Server und Speichersysteme an, ein Marktsegment, aus dem sich WD Ende 1999 zurückgezogen hatte.

Nur Hitachis Festplattenarm, Anfang dieses Jahres aus den jeweiligen Sparten von IBM und Hitachi fusioniert, schreibt rote Zahlen. Das soll sich laut CEO Naruse aber im kommenden Jahr ändern. Dann will der knapp 20000 Mitarbeiter zählende Konzern 4,7 Milliarden Dollar umsetzen und ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren.