Android M

Das erwartet uns beim neuen Google-Betriebssystem

22.05.2015
In der kommenden Woche findet die alljährliche I/O-Entwicklerkonferenz statt und es wird erwartet, dass Gastgeber Google eine neue Version des Android-Betriebssystems vorstellt. Wir tragen zusammen, was über Android M bereits bekannt ist und worauf wir uns einstellen dürfen.

Knapp ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seit Google auf der Entwicklerkonferenz I/O 2014 Android L alias Android 5.0 Lollipop vorstellte. Auch für die kommende I/O, die am 28. Mai mit einer mehrstündigen Keynote eröffnet wird, wird der Launch einer neuen Version des mobilen Betriebssystems erwartet: Android M. Eine Woche vor der potenziellen Präsentation sind nun schon einige Details zu den Neuerungen durchgesickert, die auf ein ausgereifteres Betriebssystem hindeuten.

Zu den möglicherweise interessantesten, weil schon jahrelang geforderten und bei Apple bereits seit langem etablierten neuen Features zählt eine ausgefeilte Rechteverwaltung für Apps. Vorbei sollen die Zeiten sein, in denen Nutzer die Zugriffe auf persönliche Informationen wie Adressbuch, Fotos oder den Standort hinnehmen müssen, um eine Anwendung auch installieren zu können. Stattdessen sollen, so das Wirtschaftsmagazin Bloomberg, die Berechtigungen einzeln abgesegnet oder der App eben auch entzogen werden können. Wie genau das ablaufen, an welche Bedingungen die Verwaltung geknüpft sein und ob das Feature vielleicht sogar im Rahmen eines Play-Store-Updates auch an Nutzer älterer Android-Versionen verteilt wird, muss die Keynote zeigen.

Native Fingerabdruck-Erkennung und Android Pay

Zu den neueren Gerüchten zählt, dass Android M über eine native Fingerabdruckerkennung verfügen wird. Nachdem die Geräte-Hersteller stets ihre eigenen Techniken zur Authentifizierung des Fingerabdrucks verwendet haben, will Google die Funktion als neue Sicherheitsmaßnahme fest im System verankern. Interessant dürfte dabei sein, welche Voraussetzungen die Hersteller dafür erfüllen müssen: Ob sie auf einen dezidierten, zusätzlichen Sensor setzen müssen oder ob Google gar eine Kooperation mit Qualcomm für denUltraschall-Scanner des Snapdragon 820 ankündigt, der auf praktisch jeder Oberfläche den Fingerabdruck erkennen kann.

Zu den weiteren Kandidaten zählt ein nativ in Android integrierter Bezahldienst, der Apple und Samsung Konkurrenz machen und von vielen Smartphone-Herstellern ohne Eigenentwicklung adaptiert werden könnte. Neben einem NFC-Chip für den Kassenkontakt könnte Android Pay von der Fingerabdruck-Authentifizierung profitieren. Außerdem erwartet Ars Technica, dass der Google Kalender und die Messaging-App Hangouts intelligenter werden und zu gespeicherten Terminen automatisch die nötigen Zusatzinformationen ausgeben und diesen sogar priorisieren könnten. Im Gespräch sind außerdem ein Multi-Window-Modus sowie ein Theme Manager.

Alles muss vernetzt sein

Ein Kernthema eines Workshops auf der I/O wird außerdem die Kommunikation von Android-Geräten untereinander sein. Dazu könnte der bereits vor einem Jahr durchgesickerte Dienst Nearby und seine genauen Funktionen etwas näher vorgestellt werden. Darüber hinaus soll Google laut einem Bericht von The Information eine eigene Internet-der-Dinge-Plattform vorbereiten, die auf den Codenamen "Brillo" hört und auch auf meist schwachbrüstigeren Embedded-Devices für den Smart-Home-Einsatz lauffähig ist. Dass Google nach dem Eroberungszug von Wohnzimmer, Arbeitsplatz und Auto auch eine Rolle im vernetzten Heim einnehmen wird lässt auch ein weiterer Eintrag aus dem Veranstaltungskalender der I/O vermuten, denn ein Thema wird auch die erweiterte Sprachsteuerung von Android sein, über die Apps nicht nur aufgerufen, sondern sogar gesteuert werden können.

Weiterhin ist davon auszugehen, dass Google den im vergangenen Jahr vorgestellten Plattformen Android for Work, Android Auto und möglicherweise auch Android TV etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt und neue Details und neue Features vorstellt. Nach dem Erfolg der preisgünstigen Cardboard-VR-Brille dürfte das Suchmaschinenunternehmen auch in diesem Bereich Neuheiten präsentieren. Das Wall Street Journal will von einer neuen VR-Plattform für Android erfahren haben, die den Entwicklern von Virtual-Reality-Brillen kostenlos zur Verfügung gestellt werden und theoretisch mit jedem Android-Smartphone kompatibel sein soll. Denkbar wäre auch, dass Google nach dem Verkaufsstart der Apple Watch einige Neuerungen für Android Wear aus dem Ärmel schüttelt.

Auch wenn Google auf der I/O nächste Woche Android M vorstellen wird, aus einem Detail wird das Unternehmen wohl wie im vergangenen Jahr ein Geheimnis machen: den Namen des Betriebssystems. Ob wir nun ein Android Marshmallow, Android Muffin oder Android Mars willkommen heißen dürfen und welche Versionsnummer - ob nun Android 5.2 oder gar Android 6.0 - sie tragen wird, werden wir wohl erst später im Jahr erfahren. Möglicherweise wird Google auch wieder eine Developer Preview des neuen Betriebssystems veröffentlichen. Bereits festzustehen scheint, dass Android M zuerst auf Geräte der Android-One-Linie gebrachtwird, ehe sie die Nexus-Smartphones und -Tablets erreicht.

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