"Die im E-Procurement erzielten wirtschaftlichen Effekte decken bereits im ersten Jahr der Implementierung die bisherigen Investitionen in das E-Business", freut sich Rüdiger Grube, stellvertretendes Vorstandsmitglied und Leiter der Konzernentwicklung bei Daimler-Chrysler. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen Aufträge im Wert von zehn Milliarden Euro - das entspricht einem Drittel des Neuauftrags-Volumens - auf dem elektronischen Marktplatz Covisint vergeben. Beispielsweise hätten die Presswerkzeuge für zwei künftige Chrysler-Baureihen am Ende des Online-Bieterverfahrens 30 beziehungsweise 40 Prozent weniger gekostet als im Erstgebot vorgesehen.
Wie Pressesprecher Andreas Vill einräumt, erhält jedoch nicht in jedem Bieterverfahren der billigste Lieferant den Zuschlag. In das "dynamische" Verfahren fänden auch die Qualität des Angebots und die Bewertung des Zulieferers Eingang. Im Durchschnitt bewegten sich die Ersparnisse bei den Materialkosten im einstelligen Prozentbereich.
Weit dramatischer fallen dagegen die Reduzierungen der Prozesskosten aus: So konnten die Durchlaufzeiten im Einkauf bereits um 80 Prozent verkürzt werden. Von der Einführung des Online-Katalogsystems "E-Shop" erwartet Daimler-Chrysler eine Halbierung der Prozesskosten.
Aber nicht nur im Einkauf will der Konzern seine Abläufe durch E-Business straffen und verbilligen. Vielmehr reklamiert beispielsweise der Chrysler-Zweig für sich, mit dem Programm "Fastcar" zur Vernetzung des Änderungs-Managements in der Fahrzeugentwicklung seine Kommunikationsprozesse um 60 bis 90 Prozent beschleunigt zu haben.
Nach dem Credo des Vize-Vorstands Grube birgt das E-Business große Zukunftspotenziale. Deshalb werde Daimler-Chrysler auch im laufenden Jahr seine Aktivitäten "in vollem Umfang" weiterverfolgen. (qua)