E-Mail-Sicherheit

Das digitale Postgeheimnis wahren

29.04.2009
Von Michael  Silvan und Martin  Huber

Gateway-Verschlüsselung

Die zweite Variante beruht auf einer Verschlüsselung der Kommunikation zwischen den Unternehmensgrenzen der Kommunikationspartner, sprich: in den internen Netzen der beiden Unternehmen verläuft die Nachrichtenübertragung unverschlüsselt.

Content-basierende Gateway-Verschlüsselung (Quelle: Secaron)
Content-basierende Gateway-Verschlüsselung (Quelle: Secaron)
Foto: Secaron

Bei diesem Ansatz kann man sich für eine Lösung entscheiden, die den Nachrichteninhalt (analog zum End-to-End-Verfahren) chiffriert oder die den Übertragungskanal zwischen beiden Unternehmen absichert. Bei der Verschlüsselung der Mail-Inhalte am Gateway ist es sinnvoll, Produkte auszuwählen, die neben den beiden Standards S/MIME und OpenPGP eine Möglichkeit anbieten, Nachrichten per Web-Schnittstelle (über HTTPS!) abzuholen, sofern der Kommunikationspartner nicht über eine entsprechende Infrastruktur zur Decodierung der an ihn gerichteten Nachrichten verfügt.

Gateways können mit "Unternehmensschlüsseln" arbeiten (alle E-Mails werden mit demselben Unternehmensschlüssel chiffriert beziehungsweise signiert) oder auch mit anwenderbezogenen Schlüsseln (transparente Nachbildung des End-to-End-Verfahrens). Ein großer Vorteil hier ist die Möglichkeit, jeglichen ausgehenden Mail-Verkehr anhand eines zentralen Regelwerks automatisch zu verschlüsseln, das Verfahren arbeitet in diesem Fall für den Anwender transparent.

Kanalbasierende Gateway-Verschlüsselung (Quelle: Secaron)
Kanalbasierende Gateway-Verschlüsselung (Quelle: Secaron)

Alternativ zur zentral gesteuerten Variante kann die Verschlüsselungsfunktion auch von den Anwendern durch Einfügen von speziellen Schlüsselwörtern - beispielsweise in die Betreffzeile einer Nachricht - gesteuert werden. Das Gateway erkennt dann zum Beispiel das Wort "(Geheim)" und verschlüsselt daraufhin automatisch die jeweilige Message, bevor sie an den externen Empfänger versendet wird.