Dass er noch einmal für die Informatik herhalten müsste, hätte Neil Armstrong wohl auch nicht gedacht. Doch die Analysten von Accenture bemühen den ersten Mann auf dem Mond als Vergleich der gestrigen und der künftigen Sicht auf die IT. In ihrer "Accenture Technology Vision 2011" prophezeien sie sozusagen einen schwerelosen Umgang mit Daten. Das soll heißen: Es geht künftig nicht mehr um Anwendungen. Informationen kursieren durch so viele verschiedene physische und virtuelle Welten, dass sie nicht mehr lokalisiert werden können.
- 8 Faktoren für den Nutzwert von Daten
Accenture empfiehlt, dass die IT-Entscheider Daten an sich in den Fokus rücken müssen. Sie brauchen flexible Plattformen, die mit Komplexität und Menge der Informationen umgehen können. Plattform- und Daten-Architektur würden künftig weit wichtiger als Anwendungs-Architektur, so die Analysten.<br>Der Nutzwert von Daten hängt dabei von acht Faktoren ab: - 1. Qualität:
Die Analysten nennen Daten-Qualität als erste Dimension. - 2. Struktur:
IT-ler arbeiten sowohl mit strukturierten als auch unstrukturierten Informationen. - 3. Externalität:
Unternehmen haben mit internen wie externen Daten zu tun. - 4. Stabilität:
Eine Schlüsselfrage ist, wie häufig Daten sich ändern. - 5. Granularität:
Informatiker müssen überprüfen, ob Informationen detailliert genug sind. - 6. Aktualität:
Daten verlieren ihren Nutzwert, wenn sie veralten. - 7. Kontext-Abhängigkeit:
Wer Daten verstehen will, muss wissen, in welchem Kontext ("Meta-Information") sie stehen. - 8. Herkunft:
Herkunft und Weg der Informationen bestimmen ebenfalls ihren Nutzwert. - Das berührt zunächst einmal Business Intelligence (BI).
Das berührt zunächst einmal Business Intelligence (BI). Herkömmliche BI-Systeme kämen mit der Menge unstrukturierter Daten nicht klar, so Accenture. Sie sehen daher zum Beispiel einen steigenden Bedarf an Data Quality Tools.
Accenture nennt drei Megatrends:
1. Informationen verteilen sich: Daten wie auch IT-Services sind über immer mehr Quellen und Orte verstreut. Analyse-Tools müssen diese Bewegungen dokumentieren können. Daher gewinnen Stammdaten-Management, IT-Sicherheit und Identitäts-Management an Bedeutung.
2. Daten entkoppeln sich: Software-Layer, Daten-Zugang und Informationen selbst - all das muss immer stärker gesondert betrachtet und gemanagt werden. Digitale Größen sind nicht mehr an physische Größen gebunden.
3. Analyse ist alles: Vom Tastendruck bis zum Einkaufsverhalten privater Endverbraucher - Entscheider sammeln Informationen jeder Art. Die Analyse dieser Daten und ein sinnvoller Umgang damit gelten als neue Super-Tools im Business.