Die nächste Tempo-Welle rollt an

Das bringt WLAN 802.11ac Wave 2

18.06.2015
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Mehr Datenströme und breitere Kanäle

Die aktuellen 11ac-Router haben mindestens vier Antennen. Damit können Sie bis zu vier Datenströme gleichzeitig übertragen, was ihr maximales Tempo über 5 GHz auf 1,73 GHz steigert. Über 2,4 GHz lassen sich damit 600 oder sogar 800 Mbit/s erreichen. Auf jeden Fall kommen die Router-Hersteller damit auf ein sehr hohes Maximaltempo, das aber wenig mit der Praxis zu tun hat. Und damit ist 11ac noch nicht am Ende: Der Standard sieht bis zu acht parallel Datenströme vor. Allerdings wird sich nur in Routern eine so große Anzahl Antennen unterbringen lassen. Deshalb dürften die zusätzlichen Streams vor allem einem verbesserten MU-MIMO zugutekommen.

WLAN mit knapp 7 GBit/s: Mit einer Datenrate von 1,73 GHz ist 11ac noch lange nicht am Ende. 6933 Mbit/s schafft der WLAN-Standard maximal. Dafür muss ein Router aber nicht nur acht Datenströme gleichzeitig verarbeiten können. Er muss außerdem über 160 MHz breite Funkkanäle übertragen. Im derzeitigen 5-GHz-Spektrum wäre dann nur Platz für zwei parallele Funknetzwerke. Künftige 11ac-Router sollen deshalb auch nicht direkt nebeneinanderliegende Kanäle zusammenfassen dürfen, um das Funkspektrum besser auszunutzen.

Tri-Band-Router: Zwischenschritt zu höherem Tempo

In den aktuellen 11ac-Routern sitzen WLAN-Chipsätze von Broadcom oder Qualcomm, die maximal vier parallele Datenströme und 80-MHz-Kanäle verarbeiten können. Bis WLAN-Router mit schnelleren Chipsätzen verfügbar sind, wird es mindestens noch ein Jahr dauern. Deshalb legen viele Hersteller einen Zwischenschritt ein: Sie verkaufen sogenannte Tri-Band-Router, die mit 11ac bis zu 3,2 GBit/s erreichen sollen. Von Netgear gibt es zum Beispiel den R8000, TP-Link plant den Archer C3200 und D-Link den DIR-890L (siehe Tabelle). Der Trick: Die Router spannen zwei unabhängige WLANs über das 5 GHz-Band auf plus eins über 2,4 GHz, nutzen also nicht drei unterschiedliche Frequenzen wie der Marketing-Name nahelegt. Damit lassen sich theoretisch bis zu drei Gegenstellen gleichzeitig mit maximalem Tempo bedienen, sofern sie jeweils über drei Antennen verfügen. Der Nachteil dieses Verfahrens: Das trifft nur auf sehr wenige WLAN-Geräte zu. Der Vorteil: Anders als MU-MIMO brauchen die Tri-Band-Router keine speziellen Gegenstellen für die gleichzeitige Verbindung.

Was die neuen Router leisten, steht in der folgenden Tabelle:

Router

Hersteller

Preis (Euro)

Tempo in Mbit/s (5 GHZ / 2,4 GHz)

Antennen

RT-AC3200

Asus

noch unbekannt

3200 (2x 1300 + 600)

6

RT-AC87U

Asus

220

2350 (1733 + 600)

4

Fritzbox 4080

AVM

249

2533 (1733 + 800)

4

DIR-890L

D-Link

noch unbekannt

3200 (2x 1300 + 600)

6

DIR-895L

D-Link

noch unbekannt

5330 (2x 2165 + 1000)

8

DIR-885L

D-Link

noch unbekannt

3165 (2165 + 1000)

4

R7500

Netgear

230

2350 (1733 + 600)

4

R8000

Netgear

299

3200 (2x 1300 + 600)

6

Greyhound AC2550

Sitecom

249

2533 (1733 + 800)

4

Archer C2600

TP-Link

noch unbekannt

2533 (1733 + 800)

4

Archer C3200

TP-Link

noch unbekannt

3200 (2x 1300 + 600)

6

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (cvi)