Linus Torvalds Versionssprung

Das bringt Linux-Kernel 3.0

26.07.2011
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Was nicht ausgebessert wurde

Michael Larabel von Phoronix hat im Kernel 2.6.38, der auch in Ubuntu 11.04 „Natty Narwhal“ verwendet wird, eine böse Überraschung festgestellt. Auf tragbaren Rechnern verbrät der Kernel einiges an Akku-Leistung. Larabel fand heraus, dass dies mit einer Änderung in ASPM (Active-State Power Management für PCI Express) zusammenhängt. Sollten sich im System unbenutzte PCI-Express-Komponenten befinden, versorgt das System diese mit weniger Strom, was der Lebensdauer einer Akkuladung zu Gute kommt. Das BIOS muss dem Kernel aber mitteilen, ob ASPM unterstützt ist oder nicht. Laut Larabel sind viele BIOSe falsch konfiguriert. Sie unterstützen ASPM zwar, teilen dies aber nicht korrekt über die BIOS ACPI FADT (Fixed ACPI Description Table) mit.

Leider wurde dieser Umstand in Linux-Kernel 3.0 nicht beseitigt und es scheint, als würde auch der kommende Linux-Kernel 3.0 unter diesem Missstand leiden. Der Stromhunger macht laut Messungen von Phoronix zehn bis 40 Prozent kürzere Akkulaufzeiten aus.

Microsoft führt anscheinend Extra-Prüfungen durch, ob Windows ASPM behandeln soll oder nicht. Linux-Anwender könnten ASPM derzeit höchstens manuell mit dem GRUB-Eintrag pcie_aspm=force erzwingen. Wie Sie das unter GRUB 2 bewerkstelligen, finden Sie hier. Diese Änderung geschieht natürlich auf eigene Gefahr.