IT-Prognose

Das bringt das Jahr 2009

09.01.2009

Netbooks mischen die PC-Branche auf

Die Netbooks, die bereits im vergangenen Jahr für Furore gesorgt haben, dürften auch 2009 im Rampenlicht des weltweiten PC-Geschäfts stehen. Auf Anhieb hat die neue Geräteklasse ein Millionen-Publikum begeistert und damit natürlich auch Begehrlichkeiten auf Anbieterseite geweckt. Nach dem Erfolg des EeePC von Asus lieferten sich die anderen Hersteller ein Wettrennen, vergleichbare Rechner auf den Markt zu werfen. Mittlerweile buhlen rund ein Dutzend Netbook-Modelle um die Gunst der Kunden. Die dürften im laufenden Jahr von dem wachsenden Wettbewerb profitieren. Schon jetzt mehren sich die Anzeichen, dass die Preise der ohnehin schon günstigen Bonsai-Notebooks, weiter sinken werden. Musste man bis dato mit etwa 250 bis 400 Euro für ein Netbook kalkulieren, könnten die Kosten im Laufe des Jahres für die Basisversionen auf deutlich unter 200 oder sogar 150 Euro sinken. Allerdings sollten die Anwender im Trubel rund um die schicken Rechen-Minis die anderen Segmente nicht außer Acht lassen. Im Gefolge der Netbooks sind auch die Preise der herkömmlichen Notebooks ins Rutschen geraten. Inzwischen bekommt man einfache Geräte mit 15-Zoll-Display und integriertem DVD-Brenner für unter 500 Euro.

Auch im PC-Bereich versuchen die Hersteller mit dem Netbook-Konzept neuen Schwung in ihre Geschäfte zu bringen. Handliche und vor allem schicke und leise Mini-PCs sollen die Wohnzimmer erobern und sich dort als Multimediazentrale beziehungsweise Internet-Rechner etablieren. Ob das Konzept aufgeht, wird der Preis entscheiden. Gerade wenn die Börse nicht mehr so locker in der Tasche sitzt, werden es sich die Konsumenten zweimal überlegen, Geld für einen Zweitrechner auszugeben. Denn den Rechner im Arbeitszimmer wird der schicke Net-PC zwischen Hifi-Anlage und DVD-Player kaum ablösen.

Angesichts klammer Kassen bei Konsumenten und Firmenkunden werden die Hersteller im laufenden Jahr mit spitzer Feder rechnen müssen, um auf ihre Marge zu kommen. Auch wenn die Stückzahlen vielleicht weiter solide zulegen, bedeutet das nicht automatisch, dass auch die Umsätze und Gewinne stimmen. Nur wer als PC-Hersteller Geschmack und Preispunkt der Kunden trifft sowie seine Herstellung und Supply Chain auf Effizienz trimmt, wird 2009 überstehen. (Martin Bayer)