bbw: Berufliche Weiterbildung stärkt Wettbewerbsfähigkeit

Das Beispiel Japans zeigt den Weg

10.12.1982

MÜNCHEN (pi) - Betriebliche Weiterbildung ist nicht eine "neben dem Betriebsziel liegende Aufgabe" - sie dient vielmehr unmittelbar dem Betriebszweck. Das Beispiel Japans zeige, so betonte der Vorstandsvorsitzende des Bildungswerkes der Bayerischen Wirtschaft (bbw), Dr. Harry Wirth, zum zehnjährigen Jubiläum des Münchner Bildungsforums, welch ungeheure Bildungsanstrengungen notwendig seien, um mit innovativen Produkten Märkte zu erobern.

Bildungsarbeit um ihrer selbst willen könne sich allerdings kein Unternehmen leisten, sie müsse vielmehr eng in den Ablauf eingebunden sein und helfen, die Produktivität zu erhalten und zu erhöhen. Sie werde dann akzeptiert werden, wenn sie im Betrieb nicht nur Kosten verursache, sondern sich als Investition für die Zukunft erweise.

Nach Auffassung von Wirth ist der Kern der betrieblichen Weiterbildung die Informationsübertragung. So sollte beispielsweise auch die im Rahmen des Informationsflusses stattfindende laufende Arbeitsunterweisung von Vorgesetzten und Mitarbeitern als Bestandteil betrieblicher Bildungsarbeit verstanden werden. Jede Form des betrieblichen Informationsflusses habe Einfluß auf die Organisation, weil sie die Mitarbeiter in die Lage versetze, ihre Arbeit als einen Teil der gesamten Betriebsaufgabe zu sehen. Nur so könnten die richtigen Entscheidungen getroffen werden.

In diesem Zusammenhang sei auch der innerbetriebliche Arbeitsplatzwechsel und die systematische Weiterbildung, die unter anderem berufliche Fortbildung, Förderung von Führungskräften und Persönlichkeitsförderung umfasse, unabdingbar.