Neuer Auto-Chef und ein "geheimes" Karten-Labor in Berlin

Das Apple Auto kommt langsam in Fahrt

26.07.2016
Apple hat seinen ehemaligen Hardware- und Technikchef Bob Mansfeld die Leitung zur Entwicklung eines autonomen, elektrischen Fahrzeugs gegeben. Außerdem hat Apple ein Labor zur Weiterentwicklung von Karten zum autonomen Fahren in Berlin gegründet. Das "iCar" kommt also langsam in Fahrt.
Projekt Titan: Dass Apple an einem eigenen Auto arbeitet, ist längst ein offenes Geheimnis.
Projekt Titan: Dass Apple an einem eigenen Auto arbeitet, ist längst ein offenes Geheimnis.
Foto: withGod - shutterstock.com

Die Gerüchte um Apples Engagement bei autonom fahrenden Elektroautos ist schon länger ein offenes Geheimnis, vor 2020 dürfte Apple den Rückschritt zu deutlich früher gestarteten Wettbewerbern wie etwa Tesla nicht aufgeholt haben. Doch jetzt macht das Unternehmen offenbar immer größere Schritte, um sein Ziel zu erreichen. Nach einem Bericht des Wall Street Journal, das sich auf gut informierte, aber nicht näher benannte Personen bezieht, hat Apple jetzt seinen ehemaligen Hardware- und Technikchef Bob Mansfeld zum Leiter des Projekts "autonomes, elektrisches Fahrzeug" gemacht. Mansfeld wollte eigentlich schon vor Jahren in den Ruhestand gehen, arbeitete dann aber doch als Berater für Spezialprojekte wie die Apple Watch. Zuvor war er seit 1999 maßgeblich an Entwicklungen wie Macs, iPhones und iPads beteiligt.

Zu diesen Gerüchten passt auch das als von vielen Medien "geheim" bezeichnete Maps-Labor von Apple. Die Berliner Zeitung schreibt, dass Apple viele Mitarbeiter vom ebenfalls in Berlin stationierten ehemaligen Nokia-Unternehmen Here Maps abgeworben und darum einen neuen Standort in Berlin eröffnet habe. Zuvor war Here Maps von den drei Automobilherstellern Audi, BMW und Daimler für fast drei Milliarden Euro übernommen worden, um den Aufkauf durch Konkurrenten und eine Abhängigkeit von einem Drittanbieter zu vermeiden. Ganz neu sind die Meldungen um eine geheime Denkfabrik von Apple in Berlin nicht, schon im April waren entsprechende Gerüchte aufgetaucht. Spätestens mit offiziellen Stellenangeboten dürften diese wohl als bestätigt gelten.

Hochauflösendes Kartenmaterial ist für die Entwicklung und den Betrieb von autonom fahren Fahrzeugen enorm wichtig, da die sich nicht nur auf ihre eigenen Sensoren verlassen können. Stattdessen müssen sie über möglichst genaues Kartenmaterial auch exakt ihre Position bestimmen können, um entsprechende Kurskorrekturen vornehmen zu können. Kartenhersteller scannen daher Straßen nicht nur per GPS, sondern auch per Laser. Das ist zeitaufwändig und arbeitsintensiv, zu Testzwecken wurde aber etwa bereits ein Teilstück der Autobahn A9 bei München vermessen, das auch als Teststrecke für autonomes Fahren im öffentlichen Verkehrsraum genutzt wird.

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