DARPA vergibt neue Supercomputer-Aufträge an Cray und IBM

22.11.2006
Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) des Pentagon macht rund 500 Millionen Dollar für die Entwicklung der nächsten Generation von Supercomputern locker – allerdings nicht mehr bei Sun Microsystems.

Das Geld geht zu mehr oder weniger gleichen Teilen an Cray (250 Millionen Dollar) und IBM (244 Millionen Dollar). Damit hofft die DARPA nicht nur auf Quantensprünge bei der Hardware, sondern auch auf neue Methoden zur Programmierung massiver wissenschaftlicher Numbercruncher.

Von besonderer Bedeutung ist der Vertrag natürlich für den Supercomputer-Spezialisten Cray, der im Jahr 2005 insgesamt rund 201 Millionen Dollar umsetzte. Bei der DARPA hatte sich Cray mit dem Vorschlag eines „adaptiven“ Supercomputing beworben. Dabei soll ein System mit tausenden Prozessoren unterschiedlicher Bauart entstehen, die sich nichtsdestotrotz mit einer einheitlichen Technik programmieren lassen. „Das ist wahnsinnig schwer zu realisieren“, erklärte Jan Silverman, Senior Vice President bei Cray.

Die IBM wird für die DARPA ein System auf Basis ihrer nächsten „Power“-Chip-Generation bauen, in das auch neue Techniken einfließen sollen, um Programmierer effizienter zu machen. „Das ist kein Projekt nur für einen bestimmten Kunden oder zur Lösung einer bestimmten Aufgabe“, kommentierte Dave Turek, bei Big Blue Vice President of „Deep Computing“. „Es soll der verstärkten Nutzung von High-Performance Computing allgemein dienen.“

IBM betreibt am Lawrence Livermore National Laboratory den derzeit weltschnellsten Supercomputer „Blue Gene/L, der rund 360 Billionen Fließkomma-Rechenschritte pro Sekunde (Teraflops) erledigt. Das DARPA-Programm zielt nun auf Systeme mit einer Leistung von zwei bis vier Petaflops, Prototypen werden bis zum Jahr 2010 erwartet.

Aus dem Programm herausgefallen ist Sun Microsystems, das in früheren Phasen noch mit von der Partie gewesen war. Eine Firmensprecherin sagte, man habe trotzdem bereits von der Forschung profitiert und neue Technik entwickelt, die Sun nun in kommerziellen Systemen einsetzen könne. (tc)