RZ-Automatisierung

Darf's auch etwas mehr sein?

20.05.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Weniger Fehler, besserer Service, höhere Verfügbarkeit

"Das Automatisieren von manuellen, immer wiederkehrenden Aufgaben reduziert die Fehleranfälligkeit, erleichtert die Service-Konfiguration und erhöht die IT-Verfügbarkeit", fasst Ralf Frühwald von HP die Vorteile von Automatisierung zusammen. IT-Leiter und Service-Manager könnten so viel flexibler auf Geschäftsanforderungen reagieren und Services schneller bereitstellen. Der damit gewonnene Freiraum, so auch die Einschätzung des HP-Experten, bringt den dringend benötigten Freiraum für strategische Projekte "zum Beispiel für den Aufbau eines eigenen Cloud-Computing-Angebots".

Auch nach Einschätzung von Forrester-Analyst Glenn O’Donnell kommen IT-Organisationen heute nicht mehr umhin, viele Aufgaben zu automatisieren, um schlanker zu werden und den Anforderungen des Business besser begegnen zu können. Die Maxime, mehr mit weniger zu tun, sei kein Klischee mehr, sondern ein absolutes Muss. Vorstände verlangten mehr Disziplin von der IT, mehr Effizienz, mehr Konsistenz, mehr Zuverlässigkeit und eine höhere Flexibilität - und das alles mit kleineren Budgets und Mannschaften. Doch die typische IT-Organisation verschwende ein Gros des Budgets für Ineffizienzen, die mit zunehmender Komplexität größer werden.

Screenshot aus HPs Lösung für Run Book Automation "HP Operation Orchestration": Ein automatisierter Workflow diagnostiziert und behebt ein Applikationsproblem.
Screenshot aus HPs Lösung für Run Book Automation "HP Operation Orchestration": Ein automatisierter Workflow diagnostiziert und behebt ein Applikationsproblem.
Foto: HP

Automatisierung hilft beim Sparen, hat auch Gartner ausgerechnet: Bis 2015 hilft sie, rund ein Viertel der Arbeitsstunden im IT-Service einzusparen. Der von verschiedenen Analysten ausgerufene Megatrend Cloud Computing werde diese Tendenz noch verstärken, so Gartner. Dieses Verhältnis funktioniert auch umgekehrt: Automatisierung und Standardisierung sind die wichtigste Voraussetzung, um Teile der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur überhaupt in die Cloud auslagern und damit von den Vorteilen profitieren zu können. "Eine service-orientierte IT ist schon der Anfang von Cloud Computing", meint Ralf Frühwald. "Und dann sind wir beim Business-Aligment angelangt: Das Geschäft steht endlich im Vordergrund, weil die Infrastruktur standardisiert ist und die IT schnell auf alle Anforderungen reagieren kann."

Bei der Standardisierung und Automatisierung der IT stößt man schnell auf den Umstand, dass sich die Komponenten aus einer bunten Vielfalt von Plattformen, Systemen und Ressourcen rekrutieren. Schlimm.

Schlimmer ist, dass diese Komponenten nicht gemeinsam für den Geschäftserfolg arbeiten, sondern meist getrennt voneinander, inkompatibel miteinander und in Silos isoliert werkeln. Die Silostrukturen verhindern, dass vorhandene Systeme miteinander interagieren und bedeuten zudem eine Verschwendung von Ressourcen, weil eine gemeinsame Nutzung von Kapazitäten systembedingt nicht möglich ist. Konsolidierung und Standardisierung im Rechenzentrum könnten - wenn sie aus einer Hand kämen - diesen verschwenderischen Inseln ein Ende bereiten. Aber das würde Best-of-Breed-Lösungen verhindern und ist daher aus Sicht vieler IT-Abteilungen nur die zweitbeste Wahl. Besser wäre, wenn die jeweils besten Systeme und Komponenten in der Lage wären, zu kooperieren. Der Ansatz, das im Rechenzentrum zu ermöglichen, heißt Converged Infrastructure.