Tipps zur IPv6-Migration

Darauf ist bei der IPv6-Umstellung zu achten

25.01.2011
Von Christoph Becker

Translation-Technik

Die Translation-Technik wird auch als NATPT (Protocol Translation) bezeichnet, weil sie das Protokoll IPv4 in IPv6 und umgekehrt übersetzt. In der Regel nimmt ein NAT-PT-Router eine solche Umsetzung vor und besitzt deshalb Interfaces mit beiden Arten von Protokollen. Der Einsatz dieser Technik eignet sich besonders, wenn es dar- um geht, lokale IPv4-Netze an einen IPv6-Backbone anzuschließen - ohne die IPv4-Adressen zu ändern oder zu tunneln.

Bei der Verwendung sollte ein besonderes Augenmerk auf die Fragmentierung gelegt werden: In IPv6- und IPv4-Netzen ist mitunter die maximale Größe, die ein Datenpaket haben sollte (Maximum Transmission Unit), unterschiedlich. IPv6 schreibt zum Beispiel die Größe mittels dynamischer Erkennung (Path MTU Discovery) vor, während IPv4-Netze eine Wahl je nach individuellem Bedarf zulassen. Ferner sollten im Zusammenhang mit der Translation-Technik ICMP-Nachrichten nicht außer Acht gelassen werden, da einige nicht in IPv6 existieren.

Autoconfiguration

Eine wichtige IPv6-Neuerung liegt in der Möglichkeit, IP-Adressen automatisch zu konfigurieren (Stateless Address Autoconfiguration). DHCP-Server im Netz sind also nicht mehr zwingend notwendig, um die Clients mit Adressen zu versorgen. Darüber hinaus finden sich Clients, die mit Autoconfiguration arbeiten, selbständig im Netz zurecht - eine aufwendige manuelle Konfiguration entfällt.

Natürlich ist die Verteilung von IP-Adressen auch weiterhin über einen Server möglich (Stateful Address Autoconfiguration). Ebenso lassen sich gemischte Szenarien realisieren. Ein wichtiger Punkt ist dabei, dass DHCP für IPv6 nicht kompatibel mit DHCP für IPv4 ist. (hi)