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Daimler-Spitze gönnt sich Gehaltserhöhung über 25 Mio. Euro

27.02.2008
Von pte pte
Die Konzernspitze des deutschen Automobilbauers Daimler http://www.daimler.de gönnt sich in Anbetracht des positiven Geschäftsjahres 2007 einen satten Zuschuss bei den Bezügen um mehr als zwei Drittel gegenüber 2006. Nachdem sich die sechs betroffenen Vorstände aus Sicht vieler Vergütungsexperten selbst um ihre Altersversorgung keine Sorgen mehr machen müssen, sollen nun auch die Aufsichtsräte von der Management-Gehaltserhöhung profitieren, berichtet die Financial Times Deutschland, heute, Mittwoch. "Top-Manager dieser Größenordnung haben eine gesellschaftliche Verantwortung, die sie im Zuge ihrer Entlohung auch wahrnehmen müssen. So lange diese jedoch ihre Arbeit gut machen, sollen sie auch gutes Geld bekommen", verdeutlicht Klaus Aden, geschäftsführender Gesellschafter von Lachner Aden Beyer & Company http://www.labcompany.net , im Gespräch mit pressetext.

Im Detail stiegen die Gesamtbezüge des Daimler-Führungsgremiums im vergangenen Jahr auf rund 25 Mio. Euro. Aus dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht geht zudem hervor, dass die sechs Mitglieder 2006 zusammen "nur" 14,8 Mio. Euro verdienten. Auf Konzernlenker Dieter Zetsche, der unter anderem auch die Mercedes-Benz-Gruppe in leitender Position führt, entfielen allein 8,55 Mio. Euro. Gegen die geplante Daimler-Vergütungsaufstockung der Aufsichtsräte von derzeit 75.000 Euro auf 100.000 Euro haben die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat ersten Erkenntnissen nach bereits protestiert und dagegen votiert. Eine Entscheidung über diese Frage wird jedoch in der Hauptversammlung im April erwartet.

Den hohen Anstieg der Vorstandsbezüge begründet der Konzern mit dem auf 8,7 Mrd. Euro gestiegenen Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen. 2006 betrug das EBIT noch fünf Mrd. Euro, wobei Fachleute den Zuwachs des operativen Gewinns vor allem auf das Abschneiden der Pkw-Sparte Mercedes-Benz http://www.mercedes.de zurückführen. Zudem rühren die Erfolge von der Abspaltung der chronisch defizitären US-Tochter Chrysler, meinen Branchenkenner. Die Bezüge der Vorstände setzen sich aus Grundvergütung, individuellen Sachbezügen wie Dienstwagen, einem leistungsabhängigen Bonus und einem Aktienoptionsplan zusammen. Laut Angaben des Konzerns ist mit den für 2007 an alle Vorstände gezahlten Boni die mögliche Obergrenze jedoch erreicht.

Insider sehen die Zukunft der Manager zumindest finanziell als nicht gefährdet. So profitieren die Manager noch von einem inzwischen eingefrorenen Altersvorsorgeplan, der ihnen ab dem 60. Lebensjahr einen Pensionsanspruch zwischen 50 und 70 Prozent ihrer jährlichen Grundvergütung garantiert. Daraus errechnet sich für Zetsche eine lebenslange Pension von 1,05 Mio. Euro pro Jahr. Der seit 2004 im Vorstand sitzende Lkw-Chef Andreas Renschler hat ab 60 Jahren 225.000 Euro pro Jahr sicher. Seit 2006 kommen die Vorstände noch in den Genuss eines neuen Altervorsorgesystems, dass Daimler 2007 rund 2,2 Mio. Euro kostet. (pte)