Vergabeprozess deutlich gestrafft

Daimler-Chrysler schreibt online aus

16.11.2001
MÜNCHEN (CW) - Die Daimler-Chrysler AG will im Rahmen ihrer E-Procurement-Aktivitäten künftig verstärkt auf Web-basierende Bieteverfahren (Online Bidding Events= OBE) setzen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass durch diese Methode vor allem eine deutliche Verkürzung des Vergabeprozesses erreicht werde, so der Konzern.

Erst kürzlich hat der Autobauer das seinen Angaben zufolge bislang größte Einkaufspaket an PCs und Laptops mit Hilfe dieses Verfahrens über den Internet-Marktplatz Covisint abgewickelt. Dazu bündelte der Konzern den Computerbedarf von fünf Standorten in verschiedenen Ländern und holte für die 20000 nachgefragten Geräte innerhalb weniger Stunden Angebote der Computerhersteller ein. Das Auftragsvolumen beziffert Daimler-Chrysler mit rund 30 Millionen Euro. Bei klassischen Einkaufsverhandlungen hätten die Standorte einzeln die Rahmenbedingungen mit den Zulieferern verhandeln müssen - ein Prozess, der für gewöhnlich mehrere Wochen dauert.

Als weiteren Vorteil nennt der Konzern die größere Transparenz des OBE-Verfahrens: Die teilnehmenden Bieter geben ihre Angebote nicht "blind" ab. Vielmehr haben sie stets den Überblick, wo sie sich preislich im Vergleich zu ihren anonymisierten Wettbewerbern gerade befinden, so dass sie entsprechend darauf reagieren können.

Die Ergebnisse dieses ersten Versuchs hätten gezeigt, dass sich das Online-Bidding-Verfahren auch bei der weltweiten Bündelung großer Einkaufsvolumina einsetzen lasse, erklärt Heinrich Reidelbach, Leiter Purchasing Services bei Daimler-Chrysler. Voraussetzung für den Erfolg sei neben der sorgfältigen Vorbereitung der Ausschreibung auch die Verständigung auf einheitliche IT-Standards gewesen. (jw)