Dataquest: Compaq nach wie vor an der Spitze

Dämpfer für europäischen PC-Markt

16.08.1996

Das zweite Quartal des laufenden Jahres war eines der schlimmsten in der bisherigen PC-Geschichte, heißt es dem "Wall Street Journal" zufolge in der Analyse der britischen Auguren. Danach stieg in Europa im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres die Zahl der verkauften Einheiten um lediglich 6,8 Prozent auf insgesamt 3,55 Millionen Stück. Dies ist laut Dataquest das bisher zweitschlechteste Quartalsergebnis im europäischen PC-Business. Nur im dritten Quartal 1993 expandierten die Umsätze mit 2,5 Prozent noch langsamer.

Ausschlaggebend für das geringe Wachstum war nach Angaben der Auguren vor allem der deutsche Markt, der mit 811000 gegenüber 810000 verkauften PCs im zweiten Quartal 1995 praktisch stagnierte.

Der ebenfalls von einer deutlichen Zurückhaltung der Käufer geprägte US-Markt wuchs im zweiten Quartal 1996 um immerhin noch zwölf Prozent auf 5,6 Millionen verkaufte PCs. Über die Gründe für den Einbruch beim Absatz halten sich die Marktforscher indes eher bedeckt und üben sich in Allgemeinplätzen. In allen wichtigen EU-Märkten hätten die PC-Anbieter mit der schlechten Konjunktur zu kämpfen und müßten sowohl im professionellen als auch im Consumer-Bereich Federn lassen.

Während Branchenführer Compaq im Untersuchungszeitraum einen Rückgang von 1,5 Prozent auf nunmehr 12,3 Prozent Marktanteil hinnehmen mußte, konnte IBM sein Standing um 0,3 Prozent geringfügig verbessern und ist mit 9,7 Prozent die Nummer zwei auf dem Alten Kontinent. Den in der Käufergunst größten Sprung nach vorne schaffte Hewlett-Packard (HP), das mit einem Anteil von 5,5 Prozent (zweites Quartal 1995: fünf Prozent) Apple vom dritten Rang verdrängte. Die Macintosh-Company belegt mit 4,6 Prozent (minus 1,2 Prozent) Rang vier, gefolgt von Dell Computer mit 3,2 Prozent (minus 1,2 Prozent) und Digital Equipment (DEC), das seinen Anteil von 2,8 Prozent halten konnte.