Der Markt für Business-Software

Dabei sein ist Pflicht

24.09.2008

Energiekosten zwingen zu Effizienz

Neben Software für das Management von Kundenbeziehungen benötigen Firmen, die weltweit Waren versenden, Software, um ihre Lieferketten zu steuern. Nachdem der Absatz solcher Programme vor sich hindümpelte, sind sie nun wieder gefragt. Da Unternehmen einerseits über den Globus verteilt fertigen und Kunden in unterschiedlichen Regionen bedienen wollen, andererseits aber die Energie- und Transportkosten in die Höhe schnellen, müssen sie Wege finden, Produkte beziehungsweise Produktionsgüter möglichst preisgünstig zu verschiffen. "In den letzten 18 Monaten haben wir festgestellt, dass Firmen SCM wiederentdeckt haben, um die Kunden- und Lieferantenzufriedenheit zu steigern, besser planen zu können und für Transparenz zu sorgen", so Chad Eschinger, Research Director bei Gartner. Allerdings entfällt ein großer Teil der Nachfrage auf China und Indien, wo oft noch keine SCM-Lösungen vorhanden sind. In Europa ist die Situation eine andere, denn hier hatten viele Firmen in der Vergangenheit schon in SCM-Komponenten investiert. "Unternehmen in Europa haben bereits Funktionen für Bedarfsvorhersagen und Planung etabliert", kommentiert Simon Braggs, European Research Director bei ARC Advisory Group. Einige suchten jetzt nach Software für die Analyse von SCM-Daten. Damit wollen Unternehmen ermitteln, wie sie die Lieferkette leistungsfähiger und kosteneffizienter gestalten können. Gefragt sind effizientere Lagerverwaltungssysteme, über die sich auf viele Standorte verteilte Warenbestände ermitteln und bewerten lassen. Auch hier steigt der Bedarf, Prozesse über Ländergrenzen hinweg zu steuern.

Laut Braggs nutzen Firmen Analysewerkzeuge aber auch, um Preise und Margen zu optimieren. Dabei gehe es um die Frage, ob ein Kunde bei bestimmten Transportkosten und Preisnachlässen noch profitabel ist.

Der SCM-markt in Deutschland 2007 nach Umsatz

Hersteller

Umsatz 2007in Millionen Dollar

Marktanteilin Prozent

1. SAP

257,2

64,9

2. Oracle

10,6

2,7

3. Microsoft

8,9

2,2

4. i2 Technologies

6,5

1,7

5. Ariba

5,2

1,3

6. Swisslog

4,7

1,2

7. Aspen Technology

4,2

1,1

8. Aldata

4,0

1,0

9. Red Prairie (McHugh)

3,4

0,9

10. IFS

3,0

0,8

Gesamtmarkt

396,3*

100,0*

Nutzer von SCM-Funktionen decken ihren Bedarf inzwischen überwiegend mit Modulen von ERP-Lieferanten. Firmen wie Infor, SAP, Microsoft und Oracle bieten Bausteine für das Lieferketten-Management als Ergänzung zu ihren ERP-Suiten an. * Weitere Anbieter ergeben zusammen diesen Wert. Quelle: Gartner

Allerdings decken Nutzer von SCM-Funktionen ihren Bedarf inzwischen überwiegend mit Modulen von ERP-Lieferanten. Firmen wie Infor, SAP, Microsoft und Oracle bieten Bausteine für das Lieferketten-Management als Ergänzung zu ihren ERP-Suiten an. Dennoch haben auch die zahlreichen Spezialisten ihr Auskommen.