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D21: Greencard ist trotz IT-Flaute notwendig

01.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zwei Jahre nach Einführung der Green Card hält die Initiative D21 die Anwerbeaktion für ausländische IT-Fachkräfte für gelungen. Mehr als 12.500 Experten aus Ländern außerhalb der EU seien durch die Maßnahme nach Deutschland gekommen, was etwa zwei kompletten Informatik-Absolventenjahrgängen entspreche. Der D21-Vorsitzende Erwin Staudt, hauptberuflich Deutschlandchef der IBM, räumte allerdings ein, dass das Thema IT-Fachkräftemangel angesichts der insgesamt schwächelnden Wirtschaft an Brisanz verloren habe - seiner Ansicht nach allerdings zu Unrecht, denn Anstrengungen in Ausbildung und Weiterbildung müssten langfristig angelegt werden.

Die Nachfrage nach hoch spezialisierten IT-Fachleuten bestehe weiterhin. Pro Woche würden derzeit zwischen 60 und 70 Green Cards vergeben; einer Nachfrage von rund 18.000 Fachkräften pro Jahr stünden nur knapp 7000 Studienabgänger im Bereich Informatik gegenüber. Als besonders positiv bewertet D21 die durch die Green Card ausgelöste politische Diskussion im Bildungsreformen und IT-Ausstattungen an Hoch- und Berufsschulen. Auch das Zuwanderungsgesetz sei, auch wenn dies nicht geplant war, unter anderem durch die Greed Card ausgelöst worden, erklärte D21-Sprecher Norbert Eder. (tc)