Endgeräte demnächst verfügbar

D2-Netz: Mannesmann will Ende Mai auf Sendung gehen

03.04.1992

HANNOVER (gh) - Die Durststrecke für den D2-Anbieter Mannesmann scheint zu Ende zu gehen. In spätestens drei Monaten wollen die Düsseldorfer Mobilfunker Endgeräte an ihre Kunden ausliefern und mit dem kommerziellen Betrieb ihres digitalen D2-Netzes beginnen.

Mehr als ein Silberstreif am Horizont dürfte es für Peter Mihatsch, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Mannesmann Mobilfunk GmbH, bedeutet haben, nun endlich einen halbwegs gesicherten Termin für die Auslieferung von Endgeräten nennen zu können. "Dies werde voraussichtlich innerhalb von drei Monaten der Fall sein", erklärte Mihatsch.

Immerhin halten sich in der Branche hartnäckig Gerüchte, daß der private Konkurrent zum Dl-Netz der Telekom derzeit pro Tag rund eine Million Mark in Netzaufbau, Testversuche und Vermarktung von D2 investiert und demzufolge schon ganz froh wäre, endlich auch entsprechende Einnahmen in seinen Büchern verzeichnen zu können.

Tägliche Verluste in Millionenhöhe wollte Mannesmann-Sprecher Hartmut Graf Plettenberg gegenüber der COMPUTERWOCHE zwar nicht bestätigen, wohl aber die Tatsache, daß der Mutterkonzern und Stahlriese Mannesmann AG "durch konzerninterne Maßnahmen" derzeit kräftig beim Mobilfunk-Geschäft dazubuttert.

Der D2-Netzausbau geht nach Angaben der Düsseldorfer dennoch zügig voran. Ab sofort können bei Mannesmann Mobilfunk Endgeräte für das D2-Netz bestellt sowie die D2-Karte erworben werden. Sobald die zugelassenen Endgeräte von Siemens, Motorola und Nokia - voraussichtlich Ende Mai - verfügbar sind, sollen die Kunden die Endgeräte in der Reihenfolge ihrer Bestellung erhalten. Zusammen mit elf Partnerunternehmen aus unterschiedlichen Branchen will Mannesmann dann seiner Klientel einen Dienstleistungskatalog von der Mailbox bis zur Hotelreservierung anbieten. Für das erste Betriebsjahr von D2 kalkulieren die Düsseldorfer mit rund 100 000 Teilnehmern.