Bislang nur Absichtserklaerung

Cypress will die Sparc-Schmiede Ross an Fujitsu Ltd. abgeben

21.05.1993

In einer Absichtserklaerung (Letter of intent) legten die Amerikaner den Kaufpreis auf 23 Millionen Dollar fest. Es wird erwartet, dass die Verhandlungen innerhalb der naechsten vier Wochen zu einem Abschluss kommen.

Cypress ist eines von mehreren Unternehmen, die Lizenznehmer der Sparc-Architektur von Sun Microsystems sind. Zu diesen gehoert auch Fujitsu. Allerdings haben die Japaner in der Vergangenheit von ihrem Recht zum Bau der RISC-Prozessoren keinen Gebrauch gemacht.

Cypress beziehungsweise Ross Technology scheint mit dem Hypersparc-Konzept am Markt im Vergleich etwa zu Texas Instruments mit deren Supersparc-Chip (TI) nicht das notwendige Interesse generieren zu koennen. Das ist insofern ueberraschend, als sich noch im Januar dieses Jahres Prozessor-Spezialist Michael Slater in dem von ihm herausgegebenen Newsletter "Microprocessor Report" sehr positiv ueber den Ross-Chip ausliess.

Der Experte traute der Ross-CPU in der 66-Megahertz-Variante gegenueber TIs Konkurrenzchip vor allem bessere Fliesskomma- Leistungen zu. Zudem liesse das Cypress-Design noch erheblich mehr Luft fuer zukuenftig hoehere Taktraten. Darueber hinaus seien auch die Cypress-Preise fuer komplette Sparc-Module sehr interessant. Slaters Kommentar seinerzeit: "Der Preis-Leistungs-Vorteil duerfte den Hypersparc bei Herstellern von Sparc-Systemen sehr beliebt machen."

Cypress will sich nun unter anderem auf die Produktion statischer Speicherbausteine und programmierbarer Chips konzentrieren. Sowohl Cypress als auch Fujitsu haben angekuendigt, bisherige Sparc-Kunden weiterhin zu unterstuetzen. Fujitsu wolle ferner Entwicklungskapazitaeten fuer zukuenftige Sparc-Technologien freimachen - Aktivitaeten, die die Japaner 1990 aufgegeben hatten. Cypress hat nach Meldungen des britischen Brancheninformationsdienstes "Computergram" hingegen keine weiteren Plaene, Sparc-Produkte zu entwickeln.