Cyberattacken werden aggressiver: weniger Würmer, mehr Trojaner

06.07.2007
Seit Anfang des Jahres sinkt die Zahl der E-Mail-Würmer monatlich um fünf Prozent. Die wesentlich destruktiveren Trojaner sind dagegen stark im Kommen.

Zu diesem Ergebnis kommt der neue Report "The State of Malware", der von Sicherheitsdienstleister Fortinet monatlich vorgelegt wird. Würmer waren laut Fortinet lange Zeit die größte Bedrohung für die IT-Sicherheit. Auch wenn die meisten keinen größeren Schaden auf den infizierten Rechnern anrichten, so verbreiten sie sich im Gegensatz zu Trojanern selbstständig und schränken die Performance des Systems spürbar ein. Trojaner hingegen können sich nicht selbst reproduzieren – sie werden aber immer häufiger dazu benutzt, sensible Nutzerdaten auszuspähen.

Fortinet berichtet, dass die neuen Entwicklungen der Hacker immer häufiger auf einzelne Rechner und Personen abzielen. Massenhaft in Umlauf gebrachte Malware, die zu Hochzeiten der Mail-Würmer üblich war, wird seltener. Dennoch gehört Schadcode, der millionenfach verbreitet wird, noch nicht ganz der Vergangenheit an, wie beispielsweise der Sturm-Trojaner vom Januar zeigt. Die als Gefahr der Zukunft eingeschätzte Malware, die über mobile Geräte und Instant-Messaging-Software ihre Angriffe durchführt, ist laut Fortinet im Juni von einem ohnehin schon sehr niedrigen Level aus spürbar zurückgegangen. Auch Schadprogramme, die für Nicht-Windows-Plattformen entwickelt und in Umlauf gebracht werden, werden seltener.

Insgesamt bestätigt der Report die Gesamtentwicklung im Malware-Bereich: Wo wegen geringer Verbreitung der angegriffenen Systeme und Programme kaum wirtschaftlicher Nutzen besteht, verlieren die Hacker immer schneller das Interesse. Das Geschäft mit den Cyberattacken ist längst in der freien Marktwirtschaft angekommen. (sh)