Satire

CW-Wert

17.04.1998

Die Suche nach Superlativen wird immer verzweifelter.Den neuesten Hype stellt eine Übertragungsart für Netzwerke dar, die Hochgeschwindigkeits-Superlative wie "Mega" und "Giga" als Schnecken erscheinen läßt: Terabit Ethernet (TE) wird zum Turbo-Wunderkind hochgelobt, das tausendmal schneller sein soll als die gerade noch atemberaubende Gigabit-Variante.

Endlich sehen wir eine Möglichkeit am Horizont auftauchen, die es uns erlaubt, alle die Nullen und Einsen, die wir an unseren Rechnern tagtäglich und ohne Ende produzieren, unseren Mitmenschen nahezu ohne Verzögerung zuzustellen!Doch wehe - wie lange reicht uns das Verfahren?Wann zeigt der nächste Tech-Guru, daß auch TE viel zu langsam ist?Wird die noch schnellere Zukunftstechnik Petabit heißen, oder wird man sie nur noch mit Hochzahlen wie 1015 messen können?

Laut Fred McClimans, CEO der amerikanischen Company Current Analysis, weiß Steve Taylor von Distributed Networking Associates zumindest in der Theorie einen Ausweg aus der terminologischen Sackgasse: Den Tachyon Transmission Mode (TTM).Tachyonen sind theoretische Partikel, die sich mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegen sollen.Damit ließe sich ein Übertragungsverfahren realisieren, räsoniert der IT-Manager schmunzelnd, das ermöglichen könnte, eine Nachricht zu empfangen, bevor der Verfasser sie überhaupt losgeschickt hat.Spinnt man den Gedanken weiter, würde das wiederum bedeuten, daß das Senden selber überflüssig würde.Das aber hieße, daß alle Bandbreitenprobleme ein für allemal gelöst wären.Was für ein Gedanke!Bleibt mir eigentlich nur noch, diesen Text in aller Ruhe abzusenden, bevor er bei Ihnen - na, Sie wissen schon.