CW-Wert

13.02.1998

Die Kampagne gegen Microsoft nimmt groteske Züge an. Geifernde Verbraucherschützer und zwielichtige Science-Fiction-Autoren versuchen, die Segnungen der visionären Technologieschmiede madig zu machen. Profilsüchtige Juristen und voreingenommene Sachverständige erfinden immer neue Anschuldigungen. Als ob nicht schon genug Unheil angerichtet worden wäre, machen sich nun auch noch die Anbieter von Computerspielen auf Kosten der Redmonder lustig, offensichtlich getrieben von Neid und Mißgunst.

Ohne an die Folgen für die US-amerikanische Konjunktur zu denken, vermarktet die Firma Parroty Interactive eine Spielesammlung mit dem zynischen Namen "Microshaft Winblows 98". Wo die Motive dieser skrupellosen Geschäftemacher liegen, wird schon an dem Spiel "Winblows Exploder" deutlich, mit dem sich angeblich in Windows eingenistete Betriebssystem-"Bugs" in die digitale Luft sprengen lassen. Den Gipfel der Geschmacklosigkeit bildet aber das sogenannte "Billagotchi", ein dem revolutionären "Tamagotchi"-Konzept entlehntes Programm. Gemütskranke Power-User können den CEO dabei etwa mit Geldsäcken füttern, ihn aber auch richtig quälen.

Verständlicherweise muß sich der elektronische Billy dann fürchterlich aufregen. Für diesen Fall haben die Entwickler eine besonders gemeine Art der Disziplinierung ersonnen: Der CEO wird virtuell übers Knie gelegt. Wir, die Bewahrer einer politisch korrekten Windowkratie, sind uns einig: Das hat Bill Gates nicht verdient.