Satire

CW-Wert

29.06.2001

Vergangenen August konnten wir Ihnen an dieser Stelle ein Exklusivinterview mit gleich drei Lichtgestalten der deutschen Promi-Szene andienen.

Allen gemein war, dass sie sich um das Internet verdient machen wollten. Claudia Schiffer, Steffi Graf und - natürlich überall drin, weil es ja so einfach ist - Boris Becker.

Steffi, die deutsche Hausfrau mit den schönsten Beinen und dem gefährlichsten Rückhand-Slice, seit es für Andrew Agassi noch lohnte, sich zu föhnen, - Steffi also machte in Internet-Sportportal bei der Terrific AG. Und - wie kann es anders sein? Sie macht das in gewohnter Präzision, Zuverlässigkeit und Beständigkeit sogar nach zehn Monaten noch.

Claudia wiederum, unsere blondeste Blondine seit der Loreley, findet immer noch, dass Palm Computing eine tolle Firma ist. Was zu verstehen ist, denn nachdem Herr Copperfield sie brutalstmöglich entzauberte, hat die Verschmähte genug mit der Terminverwaltung ihrer Galane zu tun. Für Claudia nazionale ist da ein Palmtop natürlich das einzig mögliche Tool.

Von unseren Fräuleinwundern also nichts Neues. Aber unser Boris - der Londoner Kammerjäger ohne Fortune! Jetzt titelt sogar schon die "Bunte", unser aller Tennisthor mit dem Bumm-Bumm-Hammer sei ein "Versager"! Und das bloß, weil das Internet-Portal Sportgate Pleite gegangen ist. Und weil Boris? Geschäftspartner, der Herr Neef von Pixelpark, sagte, Boris habe sich immer nur dann gezeigt, wenn eine Kamera lief. Die vereinbarten Millionen habe der Unantastbare mit Wohnzimmer in Wimbledon dagegen nicht rüberwachsen lassen, weswegen Boris als Partner natürlich voll Banane... Der Neef hat?s gerade nötig! Der braucht jetzt ja schon einen Betriebsrat, um sein New-Generation-Unternehmen auf Vordermann zu bringen!

Und liebe "Bunte" - was ihr da macht, nennt man wohl Tontaubenschießen: Erst Geld dran verdienen, unsere (rot)blonden Helden in den Himmel zu katapultieren, und dann noch mal abzocken, indem man sie wieder aus lichten Höhen abschießt auf Überschriftenniveau. Wir sind da ganz anders: Wir lieben unsere zeitgenössischen Nibelungen. Ehrlich.