Bedenken tragende Datenschützer hierzulande warnen davor, dass Strafverfolgungsbehörden zu viel Einblick in das Privatleben bundesrepublikanischer Bürger bekommen, weil sie Zugriff auf verschiedenste Datenbanken haben.
Da sind unsere transatlantischen Freunde aus den USA ganz anders drauf und - wie Sisserlinger meint - auch beispielgebend. Jenseits des großen Teichs gibt es etwa eine Website, auf der jeder, wirklich jeder, nach Zahlung eines geringfügigen Obolus Daten über seine Mitmenschen einsehen kann. Ob der arrogante Typ im Nachbarhaus seine Raten gezahlt hat oder nicht, lässt sich dort herausfinden. Genauso kann man auf dieser Site erfahren, ob die Nachbarin, die man schon immer für eine Schlampe gehalten hat, wirklich eine ist, ob sie betrunken Auto fährt usw. Oder ob das Haus des Kollegen, der ein granatenmäßiger Aufschneider ist, wirklich in der angesagten Gegend steht und nicht längst verpfändet werden musste.
Was im Kleinen den demokratischen Geist der USA widerspiegelt (O-Ton Sisserlinger: "Wenn wir sowieso alles über jeden wissen, ist Datenschutz auch schon egal"), exerzierte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika übrigens im Großen vor: Sie stellt(e) - für jeden einsehbar - Atombombenbaupläne ins Internet. Sie veröffentlichte im Web auch Kochrezepte zur Herstellung von Giftgas wie beispielsweise Sarin.
All das beweist Sisserlinger, das Nationen wie die USA zum Datenschutz eine sehr entspannte Haltung einnehmen. So sollte es auch in Deutschland sein, fordert Sisserlinger. Und der muss es wissen. (jm)