CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im September 2006

20.10.2006
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei Rankings: Die in den Medien meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten IT-Vorstände und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die Top IT-Manager im September.

Neue Stellen bei der Telekom?

Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im September 2006.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im September 2006.

Auch im September landete Telekom Vorstandschef Kai-Uwe Ricke wieder auf Platz eins des COMPUTERWOCHE-Index der meistgenannten IT Vorstände Deutschlands. Mitte September gab es für ihn positive Medienresonanz, nachdem er ankündigte, nach Jahren des Stellenabbaus bei der Deutschen Telekom wieder 1500 neue Arbeitsplätze beim Telefonriesen zu schaffen. Hinzu sollen 1000 neue Stellen bei Drittfirmen kommen. Als ersten Schritt wolle die Telekom 700 Auszubildende aus dem Konzern übernehmen. Ricke forderte die Arbeitnehmerseite und die Gewerkschaft Verdi auf, am geplanten Umbau des Konzerns aktiv mitzuwirken. Laut Ricke muss die Telekom wesentlich flexibler und serviceorientierter agieren. Dazu müssten aber die eingefahrenen Strukturen aufgebrochen und eine Leistungskontrolle bei jedem Arbeitsplatz eingeführt werden. Um näher am Geschehen in den T-Punkten teilhaben und die Situation vor Ort bewerten zu können, stattet Ricke den verschiedenen Niederlassungen unregelmäßig Besuche ab.

Gegen Ende des Monats geriet Ricke wieder ins Kreuzfeuer der Medien. Grund hierfür war der Verdacht, Ricke wolle sich den Rückhalt von Verdi sichern, nachdem die Telekom mit der Dienstleistungsgewerkschaft einen Sozialfond über 9,3 Millionen Euro vereinbart hatte. Das Geld sollte in einen gemeinnützigen Verein fließen, den Verdi gründen wollte.

Auch Kleinvieh macht Mist

Nummer zwei des COMPUTERWOCHE-Index ist in diesem Monat Henning Kagermann. Der SAP-Vorstandsvorsitzende hat sich als Ziel gesetzt, bis 2010 zwischen 40 und 45 Prozent des Auftragseingangs von Unternehmen mit weniger als 500 Millionen EUR Jahresumsatz zu gewinnen. Laut Kagermann mache SAP bereits rund 30 Prozent seines Geschäfts mit dem Mittelstand. SAP will sich zunehmend auf kleinere Unternehmen stützen, weil der Konzern im Markt für Großkunden bereits eine hohe Durchdringung erreicht hat.

Einen mutmaßlichen Marktanteilsverlust an seinen Mitbewerber Oracle wollte Kagermann im September hingegen nicht kommentieren. Oracle hatte zuvor mitgeteilt, SAP in ihrem ersten Geschäftsquartal 2006/2007 (31. August) Marktanteile im Segment Unternehmenssoftware abgenommen zu haben. In diesem Zusammenhang wurde seitens Oracle auch SAPs Geschäftsstrategie unter der Führung Kagermanns kritisiert. Da SAP im Bereich Anwendungssoftware Marktanteile an Oracle verliere, überdenke der Konzern offensichtlich seine bisherige Strategie, sagte der Oracle-Chef Larry Ellison. Ebenfalls behauptete er, die Walldorfer hätten gerade bekannt gegeben, dass sich die Einführung der nächsten Version von SAP-Anwendungen bis 2010 verzögere. Zudem spreche Kagermann plötzlich über mögliche Zukäufe, um das schleppende Wachstum auszugleichen. SAP bezeichnete die Aussage Oracles im Anschluss als „komplette Falschdarstellung“.