CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Mai 2007

19.06.2007
Gemeinsam mit Dow Jones präsentiert COMPUTERWOCHE.de Rankings der meistgenannten IT-Unternehmen und der meistgenannten IT-Manager. Die Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von rund 150 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen aus Deutschland. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen den Index zu den meistgenannten IT-Vorständen im Mai 2007.

Kagermann zeigt sich unnachgiebig

Foto: Computerwoche

Der am häufigsten zitierte Manager ist auch im Mai wieder Henning Kagermann. Der Beschuss durch den US-amerikanischen Konkurrenten Oracle war eines der zentralen Themen, in dessen Zusammenhang der Name des SAP-Vorstandsvorsitzenden fiel. Auf der SAP-Hauptversammlung in Mannheim sagte der Konzern-Chef, dass er sich gegen die Vorwürfe des Datendiebstahls "massiv zur Wehr" setzen wolle. Demonstrative Abgrenzung sei nach Angaben der Süddeutschen Zeitung das unausgesprochene Leitmotto der Versammlung gewesen. Kagermann sieht folgende Motivation hinter den Anschuldigungen Oracles: "Wir glauben, dass es sich hier um einen Versuch handelt, Drittanbietern das Offerieren von Service- und Supportleistungen für Oracle-Software zu erschweren." Neben einem klaren Kurs in Sachen Oracle setzte Kagermann auch in Sachen Unternehmensstrategie deutliche Zeichen. So wolle SAP vor allem durch neue Kunden aus dem Mittelstand wachsen, für die neue Software-Produkte entwickelt wurden. Die Zahl der weltweiten SAP-Kunden will Kagermann bis 2010 von 38.000 auf 100.000 erhöhen. Den Weg aus dem Jammertal schlechter Börsenergebnisse – die Bilanz der SAP-Aktie seit Jahresbeginn liegt bei minus zwölf Prozent – will Kagermann gemeinsam mit SAP-Mitbegründer Hasso Platter durch eine intensivere Einmischung in das Tagesgeschäft und die Eindämpfung von internen Konkurrenzkämpfen bereiten. So hat der SAP-Vorstandschef beispielsweise die Projektleitung bei der zentralen Stammdatenverwaltung Master-Data-Management wieder in die eigene Hand genommen.

Eckhard Spoerr behält Oberwasser

Auch im Mai erfreute sich Freenet-Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr bei seinen Anlegern großer Beliebtheit. Dafür sorgten die klaren Dividende-Versprechungen des Konzernleiters: Die bereits im April angekündigte, aber noch nicht konkret bezifferte Sonderausschüttung, belaufe sich auf fünf bis sechs Euro, erklärte Spoerr am 14. Mai der Finanz-Nachrichtenagentur "dpa-AFX". Damit gingen die flüssigen Finanzmittel von 538 Millionen Euro zum größten Teil an die Aktionäre. "Es wird nicht so sein, dass wir hohe liquide Mittel in der Reserve vorhalten werden", erklärte der Freenet-Chef. Auch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr sorgten für Beifallsbekundungen. Spoerr: "Die Planungen für 2007 sehen ein EBITDA von 250 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 160 Millionen Euro vor." Die positiven Entwicklungen an der Börse und die gute Konzernbilanz beflügelten zugleich den internen Machtkampf im Aufsichtsrat von Freenet. Da der Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) seinen Firmenanteil von 18,67 Prozent an den Finanzinvestor Vatas verkauft hat, rechne Spoerr mit dem "unmittelbaren Rücktritt" der TPG-Vertreter aus dem Kontrollorgan von Freenet.