CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Mai 2006

23.06.2006

Vodafone sieht rot

Die Top 25 der meistgenannten Vorstände von IT-Unternehmen im Mai 2006.
Die Top 25 der meistgenannten Vorstände von IT-Unternehmen im Mai 2006.

Der Mai war kein leichter Monat für Friedrich Joussen, auch wenn er es auf den dritten Rang des ComputerWoche-Index der Top-IT-Vorstände geschafft hat. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Vodafone dürfte vor allem gegen Ende des Monats rot gesehen haben, wenn er einen Blick in die Medien warf. Denn die Schlagzeilen verkündeten „Vodafone schreibt tiefrote Zahlen“. Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone hat im Geschäftsjahr 2005/2006 rote Zahlen geschrieben. 25,14 Milliarden Euro Fehlbetrag musste das Unternehmen verbuchen und das nach einem Überschuss von rund 7,9 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Grund hierfür sind hohe Abschreibungen vor allem auf das deutsche Geschäft, die wegen der schwächeren Wachstumserwartungen angefallen sind. Der Umsatz hingegen stieg um zehn Prozent auf rund 42 Milliarden Euro. Vodafone kündigte an, in den Festnetzmarkt vorstoßen zu wollen. „Zwei Punkte sind entscheidend für weiteres Wachstum bei Vodafone Deutschland: UMTS und Festnetzsubstitution. Wir wollen langfristig unseren Marktanteil vom Mobilfunk auf das Festnetz ausdehnen“, so Joussen. Das Unternehmen will noch 2006 ein Komplettangebot aus Mobilfunk und DSL-Internetzugang zusammen mit Arcor anbieten. Erfreulicher waren da schon die Schlagzeilen Anfang Mai, als Joussen ankündigte, die Kosten für Auslandstelefonie in Europa bis zu 40 Prozent zu senken. Neben dem bereits existierenden ReiseVersprechen, einem äußerst günstigen und einfachen Tarif für das Telefonieren im Ausland, sollen spätestens bis April 2007 generell die Telefonkosten im Ausland um 40 Prozent weniger kosten. „Im Interesse unserer Kunden wollen wir das Telefonieren im Ausland so günstig und einfach gestalten wie möglich. In den nächsten Monaten werden wir die Kosten für Handytelefonate in Europa um vierzig Prozent senken. Unsere Angebote gehen damit weit über das hinaus, was die EU-Behörden beim Roaming verfolgen“, sagte der Vodafone-Chef.

Auf Einkaufstour?

Es sind überwiegend Spekulation, denen es der Infineon-Vorstands-Chef Wolfgang Ziebart zu verdanken hat, dass er den vierten Rang der meistgenannten IT-Vorstände im Mai belegt. Die Frage, die die Medien beschäftigte war, ob der Infineon CEO bald auf große Einkaufstour geht oder nicht. Laut einigen Presseberichten wolle Ziebart mit den Erlösen aus dem geplanten Börsengang des erst vor kurzem gegründeten Speicherchip-Unternehmens Qimonda in Übernahmen investieren. Vor allem an den beiden amerikanischen Unternehmen Agere und Broadcom, die sich auf Kommunikationschips spezialisiert haben, sei Infineon stark interessiert. Abwegig ist dieser Gedanke nicht ganz, sagte Ziebart im November letzten Jahres noch: „Unser Logiksegment kann die Mittelzuflüsse aus einem Speicherbörsengang zur Stärkung des Kerngeschäfts durch Zukäufe nutzen“. Angeblich hat Ziebart schon mit den Broadcom- und dem Agere-Chef gesprochen, jedoch wohl ohne Resultat. Infineon wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Es bleibt also die Frage, ob Ziebart auf Einkaufstour gehen wird oder nicht. Bevor er das aber letztendlich entscheidet, muss Qimonda erst einmal an die Börse gebracht werden.