CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Juni 2007

18.07.2007

Eckhard Spoerr - mit den Rücken zur Wand

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Juni 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Juni 2007.
Foto: factiva computerwoche

Auch im Juni findet sich Freenet-Vorstandsvorsitzender Eckhard Spoerr wieder als einer der meistgenannten Manager in den deutschen Medien. Wichtigstes Thema war hier der Wechsel in der Eigentümerstruktur bei der Freenet AG. Erst stieg die Finanzgesellschaft Vatas bei Freenet ein, danach folgte der Finanzinvestor Florian Homm, der auch prompt die Zerschlagung der nicht mal 100 Tage bestehenden Freenet AG forderte. Diesen Zerschlagungsabsichten will Spoerr nicht tatenlos zusehen. "Wir haben nicht 18 Monate lang für die Fusion von Mobilcom und Freenet gekämpft, um dann zwei Monate später wieder über eine Trennung nachzudenken", so Spoerr. Um die Rentabilität im hart umkämpften Telekommunikationsmarkt zu sichern, erhofft sich Spoerr den Befreiungsschlag durch den Zukauf eines Mobilfunkproviders. Im Laufe des Monats wurde es jedoch enger für Spoerr. Nach Homm fordern nun auch der Drillisch-Vorstandsvorsitzende Paschalis Choulidis sowie die britische Fondsgesellschaft Hermes die Aufspaltung der Freenet AG. "Im Mobilfunk haben wir erlebt, wie schnell mit zunehmend gesättigten Märkten die Unternehmenswerte sinken. Der Breitbandmarkt boomt jetzt - und jetzt werden hohe Prämien bei Verkäufen erzielt. Deswegen sollte Freenet sein Internet-Geschäft verkaufen", fordert Choulidis. Zusammen mit Homm halten Drillisch und Hermes rund 16 Prozent an Freenet. Äußerlich bleibt Spoerr gegenüber den Gerüchten gelassen. "Meine Abwehrstrategie besteht darin, mit den Investoren zu kommunizieren und sie von unserer Strategie zu überzeugen", so Spoerr.

Ricke wechselt die Fronten

Wenn auch im Juni wieder zahlreiche Meldungen in der deutschen Medienlandschaft kursierten, in denen Kai-Uwe-Ricke die Verantwortung für die derzeitigen Geschehnisse beim deutschen Telekommunikations-Giganten zulasten gelegt werden, sticht doch eine Meldung heraus. Nachdem es im Mai noch nicht abzusehen war, wohin sich Ricke beruflich orientiert, ist im Juni die Katze aus dem Sack. Kai-Uwe Ricke hat als neues Aufsichtsratmitglied des Telekom-Konkurrenten Kabel BW die Fronten gewechselt. Hier soll er den Wandel des früher reinen Kabel-TV-Betreibers zum Vollanbieter für Fernsehen, Internet und Telefonie vorantreiben. "Wir wollen führender Triple-Play-Anbieter werden", sagt ein Sprecher bei Kabel BW. Mittelfristig strebt Kabel BW Platz zwei hinter der Telekom an. Bei diesem Vorhaben soll Ricke das Unternehmen weiter vorantreiben.