CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Dezember 2007

29.01.2008

Henning Kagermann und der Fachkräftemangel

Im Dezember hat es SAP-Chef Henning Kagermann auf Platz drei der meistgenannten Vorstandsvorsitzenden geschafft. Die breite Medienresonanz konzentrierte sich dabei auf den zweiten nationalen IT-Gipfel in Hannover. Henning Kagermann gehört zu den Initiatoren dieses Gipfels. Auch in diesem Jahr treffen sich wieder Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Michael Glos. Unmittelbar vor dem Gipfel der Bundesregierung hat die Wirtschaft einen eklatanten Fachkräftemangel in der Informationstechnologie beklagt. Der Branchenverband Bitkom hält den Zuzug von jährlich 10.000 Computerspezialisten aus Ländern außerhalb der Europäischen Union für nötig. Das Software-Unternehmen SAP warf Bund und Ländern eine verfehlte Bildungspolitik vor. "Wenn die Politik und die Hochschulen früher damit begonnen hätten, mehr Informatiker auszubilden, dann hätte SAP heute mehr Mitarbeiter in Deutschland."

Eckhard Spoerr ohne Macht

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Dezember 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Dezember 2007.
Foto: Computerwoche

Es scheint so, als ob Freenet-Chef Eckhard Spoerr einen weiteren Aufschub gegen die Zerschlagung seines Unternehmens bekommen hat. Nach langem Widerstand hat sich Spoerr im Sommer dem Druck der Großinvestoren geschlagen gegeben und Freenet selbst zum Verkauf gestellt. Nachdem sich aber kein Käufer gefunden hatte, schloss Spoerr nach einigem Zögern auch eine Aufspaltung nicht aus. Allerdings müssten für alle Bereiche – Festnetz, Mobilfunk, Webhosting – neue Eigentümer gefunden werden, forderte Spoerr. Als Käufer hatten sich United Internet und Drillisch in Stellung gebracht, die über eine gemeinsame Holding ein Fünftel von Freenet kontrollieren. Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als ob Spoerr seinen Lebenstraum aufgeben musste. Jedoch liefen die Gespräche anders als erwartet. Während die Verhandlungen mit United Internet über eine Übernahme des DSL-Geschäfts scheiterten, vereinbarte Spoerr exklusive Verhandlungen mit Drillisch über die Handy-Sparte. Diese wurden nun ebenfalls beendet, teilte Freenet mit. Jetzt schwimmt der Freenet-Chef wieder obenauf. Spoerr bläst die Verkaufspläne ab und verkündete wie in alter Manier, dass Freenet künftig allein bleiben werde. Was der Manager laut der Welt aber zu vergessen scheint ist, dass diese Entscheidung gar nicht in seiner Hand liegt. Denn an den Besitzverhältnissen bei Freenet hat sich bis heute nichts geändert.