CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Dezember 2006

23.01.2007
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei Rankings: Die in den Medien meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten Manager und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die Top-IT-Manager im Dezember 2006.

Ehemaliger Siemens Zentralvorstand über Weihnachten zu Hause

Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im Dezemberr 2006.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im Dezemberr 2006.
Foto: computerwoche

Platz Nummer eins des COMPUTERWOCHE-Index der meistgenannten IT Vorstände nimmt in diesem Monat der ehemalige Siemens Com Zentralvorstand Thomas Ganswindt ein. Die Spendenaffäre um das Unternehmen zieht noch immer große Kreise. So wurde berichtet, dass Ganswindt vor Weihnachten aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der Haftbefehl gegen ihn wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Nach umfassenden Aussagen und Geständnissen auch weiterer Beschuldigter hatte sich der Tatverdacht der Untreue durch schwarze Kassen erhärtet. Laut Aussage des Oberstaatsanwalts Anton Winkler hätten sich Siemens und alle Angeklagten kooperationsbereit gezeigt. Die Vernehmungen der Beschuldigten und Zeugen seien zunächst abgeschlossen. In den kommenden Wochen stehen die Bewertung der Aussagen und die Auswertung der sichergestellten Unterlagen an. Im Haftbefehl soll Ganswindt anerkannt worden sein, das System der schwarzen Kassen tatsächlich nicht gekannt zu haben. Allerdings habe er seine schützende Hand über die Geldschieber gehalten. Nach Angaben von Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld und Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer hatte eine Gruppe von Siemens-Managern in der Telekommunikationssparte von 1999 bis 2006 dubiose Zahlungen über 420 Millionen Euro geleistet. Siemens hatte deshalb seine Konzernbilanz nachträglich korrigieren müssen und US-Aufklärer Michael Hershman mit Anti-Korruptions-Ermittlungen beauftragt.

Gewinner und Verlierer

In vielen Medien-Jahresrückblicken im Dezember 2006 waren Gewinner und Verlierer ein beliebtes Thema. Kaum ein anderer wurde in diesem Zusammenhang so oft genannt wie der ehemalige Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, was ihm COMPUTERWOCHE-Index den zweiten Platz beschert. Vier Jahre nach Amtsantritt musste Ricke im November seinen Hut nehmen. Obwohl seit Monaten über einen Führungswechsel spekuliert wurde, überraschte diese Nachricht. Dem Großaktionär Bund wie der Fonds-Gesellschaft Blackstone war der Verlauf des Aktienkurses zu schlecht. Ricke konnte die Massen-Abwanderung der Kunden nicht aufhalten. Laut eigenen Angaben unterschätzte er den Wettbewerb und habe zu spät auf Trends wie Voice over IP reagiert. Ebenfalls war der Aktienkurs der Telekom im vergangenen Jahr um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Auf Ricke folgte René Obermann, der zuvor die Mobilfunksparte T-Mobile verantwortete.