CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im August 2007

24.09.2007

Kai-Uwe Ricke - IP-TV ohne den Visionär

Ähnlich wie bei Rudolf Gröger, taucht auch der Name Kai-Uwe Ricke vermehrt in Bezug auf seinen Vorgängerposten bei der Deutschen Telekom auf. Im August erschien Rickes Name vor allem im Zusammenhang mit dem Internet Fernsehen - dem Thema, das ihm besonders am Herzen lag. Vor einem Jahr schwärmten viele noch von einem neuen Zeitalter des Fernsehens, mussten danach jedoch erkennen, dass der Markt noch nicht reif für dieses Thema war. Von den ursprünglich angedachten eine Million Nutzern für 2007, die Kai-Uwe Ricke 2006 noch vorhergesehen hatte, muss sich der Telefonriese nun verabschieden. Wie viele IP-TV Kunden es derzeit gibt, möchte das Unternehmen nicht kommentieren, jedoch hat der derzeitige Vorstandsvorsitzende René Obermann die Erwartungen deutlich zurückgeschraubt. Er geht von 100.000 bis 200.000 Kunden bis Jahresende aus. Trotzdem gibt das Unternehmen das Thema nicht auf. Die zögerliche Entwicklung von IP-TV, so das Unternehmen, sei völlig normal, da die Telekom mit ihrem Angebot sehr früh auf den Markt gekommen war. Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin wird das Angebot daher neu gestartet, um es für Kunden attraktiver zu machen. Das Web-Fernsehen ist ein Kernelement des teuren Glasfaserausbaus der Deutschen Telekom. Sie will das VDSL-Netz bis Ende 2008 in 50 deutschen Städten für rund 3 Milliarden Euro fertig stellen. Ob das Angebot für den Endkonsumenten genauso attraktiv ist, wie Obermann vorhersagt, bleibt abzuwarten.