CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im August 2007

24.09.2007

Wolfgang Ziebart - mit Volldampf voraus!

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im August 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im August 2007.
Foto: Computerwoche

Auch in diesem Monat schaffte es Wolfgang Ziebart wieder unter die Top 5 der meistgenannten deutschen IT-Vorstände. Wie bereits im Vormonat ist ein Thema Qimonda. Die Trennung vom schwarzem Schaf der Familie schreitet immer weiter voran. Anfang des Monats gab Infineon einen genauen Zeitplan für die Trennung von Qimonda bekannt. Bis spätestens zur nächsten Hauptversammlung 2009 solle demnach die Beteiligung deutlich unter 50 Prozent liegen. Was für die meisten Händler eher eine Enttäuschung darstellte, viele Händler hätten sich eine deutlich schnellere Trennung von der verlustreichen Tochter erhofft, ist für Wolfgang Ziebart eine Stunde es Erfolges. "Mit der Ausgliederung unseres Speichergeschäfts im vergangenen Jahr und dem anschließenden IPO von Qimonda haben wir zwei fokussierte Unternehmen mit eindeutig definierten Strategien und klaren Perspektiven geschaffen", so der Infineon-Vorsitzende. Der jetzt verabschiedete Plan gebe Infineon "eine weitere Option" für die Reduktion der Beteiligung und erhöhe die Flexibilität mit Blick auf die Geschwindigkeit der Trennung.

Nachdem das Ende um Qimonda besiegelt wurde, zündet Ziebart bei Infineon jetzt den Turbo - durch den größten Zukauf, den er in seiner Karriere bei Infineon je getätigt hat. Nach der Übernahme der Breitbandchip-Sparte von Texas Instruments vor zwei Monaten hat es nun das Handychip-Geschäft des US-Herstellers LSI Logic Corporation getroffen - zu einem Kaufpreis von rund 330 Millionen Euro. Ziebarts Ziel ist es, das verbleibende Geschäft mit Halbleitern für die Telekommunikation, die Industrie und die Autobranche auch mit Zukäufen auszubauen, um Infineon so nachhaltig in der Gewinnzone zu führen. Größter Kunde bei LSI ist das koreanische Unternehmen Samsung, derzeit einer der erfolgreichsten Handyhersteller der Welt. Nach jahrelangen Abhängigkeiten von Großkunden wie Siemens eröffnet sich Infineon mit diesem Schachzug einen Zugang zu Samsung als Basislieferant. Für Infineon ein bedeutender Schritt nach vorne.

Rudolf Gröger - der Geist von O2

Auch im August kursierten in der deutschen Medienlandschaft wieder zahlreiche Meldungen um Rudolf Gröger. Wie bereits im Vormonat bezieht sich jedoch keine direkt auf den geschiedenen O2-Chef. Trotzdem scheint es so, als würden alle strategischen Entscheidungen, die der neue O2-Chef Jaime Smith Basterra ankündigt, mit Grögers Führungsstil kommentiert. Unter Rudolf Gröger bezeichneten viele O2 als eine Insel der Glückseligkeit, obwohl dieser Führungsstil Gröger letztendlich den Kopf kostete. Mit Smith Basterras weht bei O2 ein anderer Wind. Um im harten Wettbewerb in der deutschen Mobilfunkbranche zu bestehen, hat der ehemalige Controller von Telefónica O2 einen harten Strategiewechsel verordnet. Diese neue Strategie haben bereits viele Mitarbeiter, vor allem in der Deutschland-Zentrale in München, zu spüren bekommen. Insgesamt sollen in Deutschland 700 Stellen gestrichen werden. Dies bringt dem spanischen Mutterkonzern Telefónica Einsparungen in Höhe von 110 Millionen Euro. Einsparungen, die O2 dringend für die Restrukturierungspläne von Smith Basterra benötigt. Ziel ist es, den Rivalen E-Plus bei der Kundenzahl einzuholen. Dafür will Smith Basterra den Discount-Ablegern der Deutschen Telekom und E-Plus das Feld nicht kampflos überlassen. O2 hat deshalb angekündigt, ebenfalls eine Billigmarke auf den Markt zu bringen. Unter der Führung von Rudolf Gröger hatte O2 ein solches Vorgehen noch vehement abgelehnt. O2 sollte nach Grögers Vorstellungen als Qualitätsmarke etabliert werden.