CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im November 2007

21.12.2007

Vergleich kostet Deutsche Telekom 600 Millionen

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im November 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im November 2007.

Die Nachricht um den Vorschlag zu einem Vergleich zwischen der Deutschen Telekom und seinen Kleinaktionären brachte den Großkonzern im November auf Platz drei des COMPUTERWOCHE-Index. Die ehemaligen Aktionäre von T-Online könnten von der Deutschen Telekom einen kräftigen Nachschlag für ihre an die Muttergesellschaft abgetretenen Aktien bekommen. Das Landgericht Frankfurt hat in dem Streit um die Wiedereingliederung der Internet-Tochter nach Angaben einer Anlegerkanzlei einen Vergleich vorgeschlagen, der die Telekom insgesamt rund 600 Millionen Euro kosten könnte. Das Gericht halte das Angebot der Telekom jedoch für zu niedrig. Ein Telekom-Sprecher bestätigte Ende November einen Vergleichsvorschlag, betonte aber, dieser sei nicht verbindlich und verwies auf Gutachten, die die Angemessenheit der Abfindung bestätigt hätten. Der Bonner Konzern hatte seine Internettochter im Oktober 2004, viereinhalb Jahre nach dem Börsengang, wieder von der Börse zurückgekauft. Die Aktionäre bekamen damals T-Aktien zum Tausch oder 8,99 Euro je Aktie in bar. Bezahlt hatten sie zum Start an der Börse einst 27 Euro pro Aktie. Viele sahen sich benachteiligt und hatten vor dem Landgericht Frankfurt am Main geklagt.

Und noch ein zweiter Rechtsstreit beschäftigte die Medien im November: Vodafone hatte gegen T-Mobile um den Verkauf des iPhone geklagt. In dem Streit geht es darum, ob die Telekom das Multimedia-Handy des Computerherstellers Apple in Deutschland ausschließlich mit einem zwei Jahre laufenden Handy-Vertrag und mit einer technischen Sperre gegen den Wechsel in andere Netze verkaufen darf. Die Entscheidung des Landgerichts Hamburg ließ bis Ende November jedoch noch auf sich warten.

Neuer Vorstand für Siemens

Langsam lässt Siemens das Thema Schmiergeld-Affäre hinter sich und ordnet sich neu. Dies machte sich im November auch in den Medien positiv bemerkbar, als der Konzern im Zuge der seiner Neuorganisation den zukünftigen Vorstand bekannt gab. Insgesamt wird sich dieser von zuvor elf auf acht Mitglieder verkleinern. Gleichzeitig nickte der neue Vorstand die Pläne des Vorsitzenden Peter Löscher für die neue Konzernstruktur ab und beschloss damit zugleich den größten Umbau des Unternehmens seit knapp 20 Jahren. In Folge der Neuordnung werden auch die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstände neu verteilt. Der Siemens-Aufsichtsrat benannte dabei auch die CEOs der neuen Sektoren, in die das operative Geschäft aufgeteilt wird. Siemens hatte bereits im Oktober angekündigt, die bisherige Bereichsstruktur aufzubrechen und das operative Geschäft komplett neu zu ordnen. Dabei setzt das Unternehmen künftig auf das CEO-Prinzip. Das heißt, jeder der drei Sektoren erhält einen eigenen CEO der auch im Vorstand der Siemens AG sitzt. Der Energy-Sector wird künftig von Wolfgang Dehen geführt. Der 53-jährige war bisher Bereichsvorstand der vor dem Verkauf stehenden Automobilzuliefertochter Siemens VDO. CEO des Healthcare-Sectors wird Erich Reinhardt, der bisher bereits als Bereichsvorstand das Medical Solutions Geschäft geleitet hatte und auch schon im Konzernvorstand vertreten war. Den mit Abstand größten Sektor Industry wird den Angaben zufolge der ursprünglich als neuer Personalvorstand vorgesehene Heinrich Hiesinger führen. Der 47-jährige sollte früheren Unternehmensangaben zufolge eigentlich zum Jahreswechsel die Nachfolge von Jürgen Radomski als Personalvorstand antreten. Als neuer Chef-Personaler des Siemens-Konzerns ist nun Siegfried Russwurm vorgesehen. Er war bislang Mitglied des Bereichsvorstands bei Medical Solutions.