CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im August 2007

24.09.2007

SAP wieder auf Erfolgskurs

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im August 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im August 2007.
Foto: Computerwoche

SAP war im August für die deutschen Medien mit zwei äußerst unterschiedlichen Themen wieder sehr ergiebig. Trotzdem hat es "nur" für Platz drei gereicht. Den Anfang macht wie bereits im Juli die neue Mittelstandssoftware A1S. Statt wie bisher Lizenzen für Software zu kaufen, wird A1S von Unternehmen gemietet und übers Internet genutzt. Die Programme selbst laufen auf Zentralrechnern bei SAP. Das Unternehmen möchte mit dieser Offensive vor allem mittelständische Kunden ansprechen, die über keine eigene IT-Abteilung verfügen. Der Vertrieb soll laut SAP über Partner, Internet oder Telefon laufen. Dafür will das Unternehmen auch neue Mitarbeiter einstellen. Zurzeit wird die Software bei ausgewählten Pilotkunden ausführlich getestet, bis sie dann zwischen Januar und März 2008 freigegeben wird. Ein Thema von ganz anderer Natur ist der anhaltende Streit mit Oracle. Nachdem SAP sich zuerst vehement gegen die Vorwürfe von Oracle gewehrt hat und angekündigt hat, sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln zu verteidigen, musste Henning Kagermann bereits im Juli zurückrudern und kleinlaut zugeben, dass die SAP-Tochter TomorrowNow wohl doch unrechtmäßig auf Oracle-Daten zugegriffen hat. Im August nun wollte SAP das unangenehme Thema so schnell wie möglich begraben und hat Oracle eine außergerichtliche Einigung vorgeschlagen. "Im Interesse aller Beteiligten, auch unserer Kunden, sollte dieser Fall umgehend gelöst werden. Entgegen der Meinung von Oracle sind wir der Auffassung, dass dies auch möglich ist", teilte SAP mit. Oracle wirft SAP auch weiterhin Industriespionage vor, was SAP trotz der Eingeständnisse zurückweist. TomorrowNow habe ausschließlich Wartungsdokumente von Oracle in "unangemessener Weise" heruntergeladen. Insbesondere vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Auffassungen von der angeblichen Straftat, bleibt abzuwarten, ob und wie Oracle auf das Angebot einer außergerichtlichen Einigung reagieren wird.

Die Deutsche Telekom vor Veränderungen

Der August war für die Deutsche Telekom von vielen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Angefangen hat es mit einer für das Unternehmen äußerst positiven Nachricht. Die EU-Kommission hat der geplanten Übernahme des Mobilfunkanbieters Orange in den Niederlanden zugestimmt. Demnach darf die Telekom-Tochter T-Mobile Netherlands das niederländische Mobilfunkgeschäft der France Telecom kaufen. Mit dem Zukauf will T-Mobile in den Niederlanden dem dortigen zweitgrößten Mobilfunkanbieter Vodafone den Rang streitig machen. Marktführer ist das frühere Staatsunternehmen KPN. Auch im weiteren Verlauf des Monats hatte die Deutsche Telekom Grund zur Freude. Offenbar konnte sich das Unternehmen exklusiv den Zuschlag für den Vertrieb des iPhone in Deutschland sichern. Im Gegenzug erhalte der US-Computerkonzern eine Umsatzbeteiligung. Zirka zehn Prozent der monatlichen Rechnung eines deutschen iPhone-Kunden werde demnach direkt an Apple weitergereicht.

Trotz dieser positiven Nachrichten hatte die Deutschen Telekom im August auch mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen. Obwohl erst im Juli 50.000 Mitarbeiter der Festnetzsparte in die Tochter T-Service ausgegliedert wurden, wo sie für weniger Lohn länger arbeiten, geht der Umbau weiter. Jetzt ist die Geschäftskundensparte T-Systems an der Reihe. Dafür werden zirka 18.000 Stellen in sogenannte Partnerschaften ausgelagert. Der Ärger ist bereits vorprogrammiert. "Wenn die Telekom uns mit derselben Rigorosität behandelt wie in der jüngsten Vergangenheit, dann stehen uns schwere Auseinandersetzungen bevor", sagte Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder. T-Systems ist im Vergleich zur Konkurrenz kaum international aufgestellt und die Gewinne entwickeln sich rückläufig. Die Sanierung gehört daher zu einer der dringlichsten Aufgaben. Darüber hinaus verkauft die Deutsche Telekom ihren Geschäftsbereich Richtfunk an den schwedischen Telekomausrüster Ericsson. Die Transaktion wird zum 1. September vollzogen und sieht auch die Übernahme von 200 Beschäftigten aus der Festnetzsparte T-Com durch Ericsson vor.